Haustiere:Held unter der Motorhaube

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Für Kater Tony wurde es recht eng im Motorraum. Sein Katzenjammer war schließlich die Rettung. (Foto: Patrick Vorwallner)

Eigentlich wollte sich Kater Tony nur kurz im gemütlichen Auto seines Frauchens aufwärmen - und musste dann gerettet werden.

Von Andreas Glas

Im Grunde folgt der Mensch auch nur seinen Instinkten. Wenn es kalt ist, sucht er instinktiv ein warmes Plätzchen. So gesehen ist es menschlich, dass der Kater Tony, wohnhaft in Töging (Kreis Altötting), ins Auto seines Frauchens kletterte, um sich aufzuwärmen. Einen Schlüssel hatte er nicht, also kroch er unter die Motorhaube. Vielleicht war der Motor noch warm und es war deshalb besonders gemütlich. Oder der Tony hat sich das Versteck beim Marder abgeschaut, der auch gern im Motorraum sitzt, um nicht zu frieren, während er am Kühlwasserschlauch knabbert.

Der Tony, dieser Held, hat sich allerdings recht ungeschickt angestellt. Er ist stecken geblieben zwischen Batterie und Getriebe. Er hat dann recht gemaunzt, aber zu Hilfe kam keiner. Als irgendwann die Besitzerin des Katers in ihr Auto stieg, hat sie sich gewundert, dass der Tony so maunzt. Nur orten konnte Katharina Vorwallner das Katzengejammer nicht. "Ich dachte, er sitzt auf dem Dach des Carports", sagt sie auf Nachfrage. Aber weil sie auf dem Carport-Dach keinen Tony entdecken konnte, fuhr sie los. Nach kurzer Fahrt hat sie sich immer noch gewundert, dass der Tony so maunzt. Unter der Motorhaube durfte es inzwischen ungemütlicher geworden sein, wer würde da nicht maunzen. Gott sei Dank hat Katharina Vorwallner bald angehalten, hat genau hingehorcht und den eingezwickten Tony entdeckt. Samt eingezwicktem Tony fuhr sie zu einem Verwandten, dem es zwar gelang, die Batterie auszubauen, aber nicht den Tony.

Die Feuerwehr musste ran. Als der Kater endlich befreit war, "hat er gleich ganz neugierig um sich geschaut, wer alles da ist", sagt seine Besitzerin. Es waren ganz schön viele Leute da. Gleich 13 Feuerwehrleute waren angerückt, um den Tony aus seiner ungemütlichen Lage rauszuholen. Bleibt zu hoffen, dass der Tony in Zukunft sein Hirn einschaltet, bevor er blind seinem Instinkt folgt.

© SZ vom 13.01.2018 / GLA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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