H5N8:Verdacht auf Vogelgrippe rund um den Chiemsee

Die Vogelgrippe in Bayern weitet sich aus. Verdachtsfälle gibt es nun auch rund um den Chiemsee. Betroffen sind die Landkreise Traunstein und Rosenheim. Am Chiemsee seien zehn tote Wasservögel gefunden worden, sagte Roman Schneider vom Landratsamt in Traunstein. Ein Schnelltest sei positiv gewesen. Die Proben wurden an das Friedrich-Loeffler-Institut geschickt. Dort wird untersucht, ob die Wildtiere die hochansteckende Vogelgrippe-Variante vom Typ H5N8 hatten. "Mit einem Ergebnis rechnen wir am Mittwoch", erläuterte Schneider. Erst danach will die Behörde über weitere Maßnahmen entscheiden. Infrage kommen eine Sperrzone im Umkreis von drei Kilometern um die Fundorte und eine Stallpflicht für Geflügelhalter. Die Vogelgrippe vom Typ H5N8 geht in Bayern bereits am Bodensee und am Ammersee um. Bisher wurden acht Fälle festgestellt. Die Behörden baten die Bürger, tote Tiere umgehend beim Veterinäramt zu melden und Kadaver nicht zu berühren. Der H5N8-Erreger kam vermutlich über Zugvögel aus Russland nach Mitteleuropa. Er gilt als ungefährlich für Menschen, ist aber eine Bedrohung für Hausgeflügel. Daher fordern die Landtagsgrünen größere Sperrzonen - vor allem um Massentierhaltungen. "Eine Stallpflicht im Drei-Kilometer-Umkreis wie am Ammersee ist wegen der großen Flugradien der Zugvögel nicht ausreichend", sagte die Abgeordnete Rosi Steinberger.

© SZ vom 16.11.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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