Grund- und Mittelschule:Irritation bei Neuordnung der Deutschklassen

Gerade erst hatte das Kultusministerium den Entwurf für die von Ministerpräsident Markus Söder gewünschten Deutschklassen an die Verbände verschickt. Diese sollen sich bis zum 3. Juli zum Konzept äußern. Eigentlich. Neun Tage vor Ablauf der Frist ging ein Schreiben an alle Schulämter und 3500 Grund- und Mittelschulen, in dem das Ministerium erklärt, wie die Schulen künftig die Deutschklassen umsetzen sollen. Die Schulordnung soll aber erst zum 1. August geändert werden. Simone Fleischmann, die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes, wertet dies irritiert als "Zeichen von Konfusion und politischer Hektik". Das Konzept stecke zwar voll guter Ideen. Wer diese in Zeiten des Lehrermangels umsetzen soll, bleibe offen.

Das Ministerium nennt das Schreiben auf Nachfrage "Vorinformation", die verschickt wurde, damit die Schulen planen können. Die Integrationsklassen sind anders als bisher auf ein Jahr angelegt, der Unterricht geht bis zum Nachmittag und umfasst eine umfangreichere Stundentafel. Neben bis zu 18 Stunden Deutsch und Gruppen zur Alphabetisierung sollen Kinder in der Grundschule auch Religion, Mathe, Musik, Kunst, Werken, Heimat- und Sachunterricht sowie Sport haben. In der Mittelschule kommen Wahlfächer und Wirtschaft dazu. Am Nachmittag können "externe Partner" Sprach- und Lernpraxis anbieten. Vier Stunden sind für "Kulturelle Bildung und Werteerziehung" eingeplant.

© SZ vom 28.06.2018 / angu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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