Gründung:Projekt gegen Obdachlosigkeit

Geld der Stiftung soll Kommunen bei der Bekämpfung helfen

Eine neue Stiftung soll in den kommenden zehn Jahren Projekte gegen Obdachlosigkeit in Bayern fördern. Obwohl Bayern ein reiches Land sei, gebe es viele wohnungslose Menschen im Freistaat, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch in Augsburg bei der Unterzeichnung der Gründungsurkunde. Die mit fünf Millionen Euro ausgestattete Stiftung soll laut Söder den Kommunen helfen, die in erster Linie für die Bekämpfung der Obdachlosigkeit zuständig bleiben werden.

Es sollen besonders Projekte gefördert werden, die wegweisend und innovativ im Kampf gegen Obdachlosigkeit sind. Diese Projekte sollen dann dazu dienen, den Sozialarbeitern auch in anderen Regionen Anregungen zu liefern. Die Stiftung soll sowohl mit den Städten und Gemeinden wie auch mit der Freien Wohlfahrtspflege zusammenarbeiten.

Sozialministerin Kerstin Schreyer (CSU) wird zusammen mit Johanna Rumschöttel (SPD), der ehemaligen Landrätin des Kreises München, der in Augsburg sitzenden Stiftung vorstehen. Rumschöttel sagte, es sei traurig, dass überhaupt solch eine Stiftung gebraucht werde. Schreyer betonte, es solle jedem in einer Notlage Hilfe angeboten werden.

Die Obdachlosenhilfe geht auf eine Initiative von Ministerpräsident Söder zurück. Im Sommer des vergangenen Jahres hatte er bei einem Treffen mit Papst Franziskus in Rom mehr Engagement im Kampf gegen Wohnungslosigkeit versprochen. "Ein so reiches Land wie wir sollte da mehr machen", sagte er damals.

Der Bedarf an Unterstützung und Hilfen für Obdachlose sowie von Obdachlosigkeit bedrohte Menschen steigt nach Angaben des Sozialministeriums auch im Freistaat. Als Gründe dafür werden unter anderem der angespannte Wohnungsmarkt, aber auch das generelle Bevölkerungswachstum genannt.

© SZ vom 21.11.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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