Gesetzentwurf:SPD will Studenten in der Hochschulleitung

Mehr studentische Mitbestimmung an den Hochschulen: Mit diesem Anliegen will die Bayern-SPD das Hochschulgesetz reformieren. Ein am Montag vorgestellter Gesetzentwurf fordert, dass in den Hochschulleitungen neben Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeitern künftig auch Studenten sitzen sollen. "Bislang entscheidet die Hochschulleitung über die Köpfe derer hinweg, um die es geht", sagt Isabell Zacharias, hochschulpolitische Sprecherin der SPD. "Unser Gesetzentwurf würde Studierenden ermöglichen, ihre Perspektive gleich bei der Entscheidungsfindung einzubringen." Deutschlandweit gibt es bislang vier Hochschulen (HS), die Studenten auf Leitungsebene mitreden lassen: die Fachhochschule (FH) Potsdam, die Zeppelin-Uni Friedrichshafen, die Uni Rostock sowie die HS Eberswalde. Für Jennifer Becker, studentische Vizepräsidentin der FH Potsdam, profitieren davon beide Seiten: "Durch den direkten Kontakt kann ich studentische Interessen viel effektiver einbringen und Entscheidungen des Präsidiums gegenüber Kommilitonen vertreten." Ob die Unis Studenten in die Hochschulleitung berufen, dürften sie nach Vorstellung der SPD selbst entscheiden. Zacharias nennt den Entwurf ein "Hilfskonstrukt auf dem Weg zurück zu einer verfassten Studierendenschaft in Bayern". Diese wurde im Freistaat 1974 abgeschafft. In allen anderen Bundesländern können Studenten darüber ihre Interessen an die Hochschulleitung herantragen.

© SZ vom 14.02.2017 / ack - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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