Garmisch-Partenkirchen:Hüttenwirte gehen gegen Bettwanzen vor

Der Deutsche Alpenverein (DAV) will seine Hütten in dieser Saison deutlich besser gegen Bettwanzen schützen als bislang. Schon seit einigen Jahren machen sich die Plagegeister gelegentlich auf Hütten breit: Zuerst im Kaisergebirge, dann auch im Zugspitzgebiet, im Allgäu und auch in Österreich. Grund ist nicht zuletzt die Zunahme des Bergwandertourismus. Touren von Hütte zu Hütte sind immer mehr in Mode gekommen. Die Gäste schleppen die Tiere unwissentlich in ihren Schlafsäcken und Rucksäcken von einem Haus zum anderen - wo sie immer wieder mühsam bekämpft werden müssen. Nun rüsten sich Hüttenwirte beispielsweise mit Mikrowellen-Geräten, hellblauen Decken und besonderen Säcken für das Gepäck gegen die Wanzen.

Die DAV-Hütten sind mit dem Problem nicht allein. Unterkünfte weltweit kämpfen mit der Plage. "Seit den Neunzigerjahren beobachtet man weltweit eine Zunahme beim Auftreten dieser Wanzen", sagt die Biologin und Schädlingsexpertin beim Umweltbundesamt, Carola Kuhn. Die Tiere werden aus dem Urlaub im Gepäck auch mit heim genommen. "Reisen weltweit - das ist der typische Ausbreitungsweg für die Wanzen", sagt Kuhn. "Die wesentliche Ursache für die Zunahme wird darin gesehen, dass sie resistent sind gegen Wirkstoffe, deshalb schwerer zu bekämpfen sind und sich stärker ausbreiten." Bettwanzen hätten nichts mit Hygienemängeln zu tun, sagt Kuhn. Denn die Tiere sitzen hinter Leisten oder in Ritzen - da hilft auch Putzen nicht. Zumindest aber seien Wanzen ungefährlich. "Sie sind nicht dafür bekannt und man konnte bisher nie nachweisen, dass sie Krankheitserreger auf den Menschen übertragen."

© SZ vom 13.07.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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