Frauenchiemsee:Änderung am Jodl-Kreuz

Am umstrittenen Gedenkkreuz für den Wehrmachtsgeneral Alfred Jodl auf der Fraueninsel im Chiemsee verdeckt seit einigen Tagen eine Steinplatte mit der Aufschrift "Familie Jodl" den vollen Namen und Dienstgrad Jodls. Am Friedhof der Insel liegen nur seine beiden Ehefrauen, Jodls Asche wurde nach seiner Hinrichtung als Kriegsverbrecher in die Isar gestreut. Das Kreuz erregte in den vergangenen Jahren großen Anstoß bei einzelnen Bewohnern und etlichen Besuchern der Insel und beschäftigte zweimal den Landtag. Auf eine Platte, wie sie nun angebracht wurde, hatten sich der damalige Inselbürgermeister und ein Nachfahre von Jodls zweiter Frau 2018 geeinigt, doch der Gemeinderat hatte dem nicht zugestimmt. Der neue Bürgermeister Armin Krämmer weiß nach eigenen Worten von der Platte, aber dazu noch nichts Näheres. Inselbewohner Georg Wieland, der seit Jahren gegen das Jodl-Kreuz ankämpft, zeigt sich damit nicht zufrieden: "So kann man Geschichte nicht umschreiben und verharmlosen, geschweige denn aufarbeiten."

© SZ vom 14.05.2020 / kpf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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