Fauna:Schachbrett des Jahres

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Der Schachbrettfalter ist ein mittelgroßer Schmetterling mit einer Flügelspannweite von vier bis fünf Zentimetern. Er saugt bevorzugt den Nektar violetter Blüten. (Foto: Steffen Scharrer/Bund Naturschutz/oh)

Der Schmetterling liebt nährstoffarme Blumenwiesen

Der Schachbrettfalter (Melanargia galathea) ist ein markanter Schmetterling, den auch Laien gut bestimmen können. Das liegt an dem schwarz- oder braun-weißen Muster auf der Oberseite seiner Flügel. Es erinnert an ein Schachbrett. Die Unterseite der Flügel hingegen ist mit ihren schwarzbraunen und weißen Augenflecken weniger auffällig. Der Schachbrettfalter zählt hierzulande zu den häufigen Schmetterlingsarten. Allerdings lebt er auf nährstoffarmen Blumenwiesen, die frühestens Ende Juli zum ersten Mal gemäht werden. Und solche Wiesen werden auch in Bayern immer seltener, so dass die Art immer weniger Lebensräume hat. Die Umweltverbände haben den Schachbrettfalter zum "Schmetterling des Jahres 2019" gekürt, um diesem Missstand entgegenzutreten, bevor es für die Falter eng wird.

Auf den Blumenwiesen lassen die Schmetterlingsweibchen ihre Eier einzeln zu Boden fallen, teilweise sogar während des Flugs. Im Sommer schlüpfen die rosafarbenen Raupen. Sie überwintern in der Streu am Boden und beginnen erst im März des Folgejahres an Gräsern zu fressen. Die älteren Raupen sind dicht behaart und graubraun oder grün. Erst sind sie tagsüber unterwegs, später nur nachts, um sich vor Vögeln und anderen Fressfeinden zu schützen. Von Mai an verpuppen sie sich am Erdboden. Mitte Juni schlüpfen dann die erwachsenen Schmetterlinge. Sie ernähren sich hauptsächlich vom Nektar violetter Blüten, der Flockenblume etwa oder der Kratzdistel. Schachbrettfalter kann man bis Ende August beobachten. Am besten ist es für sie, wenn Wiesen mosaikartig gemäht und Randstreifen an Bahndämmen, Feldwegen oder Gräben ungemäht stehen gelassen werden. Auch Besitzer kleiner Gärten können etwas für die Schmetterlinge tun, indem sie nährstoffarme und blütenreiche Wiesen anlegen. Da die Schachbrettfalter sich auch mit kleinen Flächen begnügen, helfen auch kleine Blumeninseln, die Art zu schützen.

© SZ vom 31.07.2019 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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