Erstaufnahme für Asylbewerber:Staatsschutz ermittelt nach Steinwürfen

Nach nächtlichen Steinwürfen auf eine Erstaufnahme für Asylbewerber in Waldkraiburg (Landkreis Mühldorf) ermittelt die Staatsschutz-Abteilung der Kriminalpolizei. Ein fremdenfeindlicher Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden, erklärte das Polizeipräsidium Rosenheim. Den Steinwürfen in der Nacht auf Sonntag, bei denen eine Fensterscheibe zu Bruch ging, war am späten Samstagnachmittag nahe der Unterkunft eine Demonstration von etwa 80 meist türkischstämmigen Menschen vorausgegangen, zu der ein Waldkraiburger mit türkischem Pass über die sozialen Medien aufgerufen hatte. Der Mann war am Tag zuvor in Streit mit Bewohnern der Unterkunft geraten, in der zum Großteil Asylbewerber aus Afrika leben. Einem schnell kursierenden Gerücht, wonach jemand von zahlreichen Afrikanern verfolgt worden sei, hat die Polizei aber widersprochen. Sie hat die kurzfristig angemeldete und am Ende friedlich verlaufene Demonstration mit einem größeren Aufgebot begleitet. Von anhaltenden Spannungen zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen gehe man derzeit nicht aus, beobachte die Lage aber genau, hieß es am Montag von der Polizei.

© SZ vom 24.10.2017 / kpf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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