Erlangen:Gefahr durch Zeckenstiche

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Zahl der Fälle von Borreliose und FSME deutlich gestiegen

Die Zahl der durch Zecken verursachten Krankheitsfälle in Bayern ist deutlich gestiegen. Zum Ende der ersten Augustwoche hatte das Landesamt für Gesundheit (LGL) in Erlangen mehr als 2600 Infektionen mit Borreliose registriert: 40 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2015. Auch die Zahl der FSME-Fälle lag bereits bei etwa 100: Das sind 26 Prozent mehr als im Vorjahr. Eine LGL-Sprecherin bezeichnete dies dennoch als "erwartbare Schwankung im Verlauf der Meldejahre". 2013 etwa habe die Zahl der Borreliose-Fälle im gleichen Zeitraum mit etwa 3080 deutlich höher gelegen.

Die Lyme-Borreliose ist die am häufigsten von Zecken übertragene Infektionskrankheit. Sie beginnt meist mit "Wanderröte": einem roten Ring, der sich um den Zeckenstich herum bildet und immer größer wird. Weitere Symptome: Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Fieber. Unbehandelt kann diese Krankheit zu Spätfolgen wie Gelenk-, Herzmuskel- oder Nervenentzündungen führen. Borreliose kann mit Antibiotika behandelt werden. Bei den FSME-Fällen wurde 2005, 2011 und 2013 bis August jeweils eine ähnlich hohe Zahl erreicht wie in diesem Jahr. Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) sind Viren. Die FSME ist eine fieberhafte Erkrankung unter Beteiligung der Hirnhäute. In besonders schweren Fällen kann es zur Gehirnentzündung und zur Schädigung des Rückenmarks kommen. Für die Behandlung gibt es keine Medikamente, man kann sich aber impfen lassen.

Mehrere klimatische und ökologische Faktoren haben Einfluss auf die Fallzahlen. Dazu gehören Aktivität und Lebenszyklus von Zecken, das Freizeitverhalten der Menschen sowie Größe und Verteilung der Mäusepopulationen, die Wirtstiere von Zecken sind. Die LGL-Sprecherin sagte: "Sollte die Witterung anhaltend warm und feucht bleiben, ist mit einer hohen Zeckenaktivität bis weit in den Herbst zu rechnen." Gesundheitsministerin Melanie Huml warb erneut für eine Schutzimpfung, die auch jetzt noch sinnvoll sei.

© SZ vom 23.08.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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