Erlangen:Am Vogelhäuschen droht keine Gefahr

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Die Vogelgrippe breitet sich in Bayern weiter aus. Inzwischen wurde die ansteckende Variante H5N8 in neun Landkreisen und Städten bestätigt, wie ein Sprecher des Landesamtes für Gesundheit am Montag in Erlangen sagte. Dazu gehören auch Nürnberg und Ingolstadt sowie der Landkreis Landshut. Bereits bekannt waren Fälle in den Landkreisen Lindau, Starnberg, Rosenheim, Traunstein, Miesbach und Freising. Verdachtsfälle meldet das Landesamt aus den Landreisen Augsburg, Ostallgäu, Rottal-Inn, Neuburg-Schrobenhausen und Weilheim. Wegen der Geflügelpest gilt seit Freitag in Bayern eine allgemeine Stallpflicht für Haus- und Nutzgeflügel.

Für Menschen ist der Erreger ungefährlich. Tierfreunde müssen in der Winterzeit nicht auf das Vogelfüttern im Garten verzichten. "Die Vogelgrippe ist keine Gefahr für Singvögel", gibt Tierarzt Ulrich Lanz vom Landesbund für Vogelschutz Entwarnung. Der Typ H5N8 trete nur bei Wasser- und Hühnervögeln auf. "Bei der Fütterung infizieren sich die Vögel nicht." Wer die Tiere vor dem Fenster beobachten will, greift am besten auf sogenannte Futtersäulen zurück: "Da können sich die Vögel nicht ins Futter hineinsetzen." Vogelhäuschen sollten regelmäßig mit heißem Wasser gereinigt werden. Von einem toten Singvogel im Garten gehe keine Gefahr aus, auch nicht für Katzen. "Tote Amseln kommen vor. Es gibt viele Gründe, warum Vögel sterben." Mehr Abstand empfiehlt Lanz an Gewässern. "Wasservögel sind theoretisch betroffen. Enten sollten grundsätzlich nicht gefüttert werden, Brot ist kein artgerechtes Futter." Und wer mehrere Wasservögel an einen Platz lockt, steigere durch den engen Kontakt der Tiere untereinander das Risiko von Ansteckungen. Der Tierarzt empfiehlt, Kadaver von Wasservögeln nicht zu berühren, sondern das Veterinäramt zu verständigen.

Was aber ist mit Gänsebraten und Entenfleisch? "Die Weihnachtsgans ist sicher", betont Lanz. Der Vogelgrippevirus sterbe bei Hitze.

© SZ vom 22.11.2016 / anwo, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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