Drohende Abschiebung in Hof:Lösung für Naser R. in Sicht

Für den von Abschiebung bedrohten Hofer Kirchenvorsteher Naser R. zeichnet sich eine Lösung ab. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) habe nach einem Protestbrief der Gemeinde einen Weg aufgezeigt, sagte der evangelische Dekan Günter Saalfrank am Montag. Der im Iran aufgewachsene Mann war im Herbst 2015 nach Deutschland geflüchtet, wo er mit dem christlichen Glauben in Kontakt kam und im Oktober 2016 getauft wurde. Seitdem engagiert er sich in der Kirchengemeinde. Seit Ende 2018 gehört Naser R. dem erweiterten Kirchenvorstand an. Klagen gegen die Ablehnung seines Asylantrags waren ohne Erfolg geblieben. Dem 27-Jährigen droht die Abschiebung nach Afghanistan, weil sein Vater Afghane ist. Der Mann selbst habe in dem Land, in dem auf Glaubensübertritt die Todesstrafe steht, nie gelebt. Der Fall hatte bundesweite Aufmerksamkeit erregt. Erstmals würde ein Kirchenvorsteher aus Bayern nach Afghanistan abgeschoben werden. Für Saalfrank ein Unding: "Wenn selbst die Mitarbeit in einem Kirchenvorstand nicht mehr als Beleg gewertet wird, dass ein Konvertit wirklich den christlichen Glauben lebt, was zählt dann noch?"

© SZ vom 10.11.2020 / epd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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