CSU-Initiative:Gesundheitsberufe sollen attraktiver werden

Als Reaktion auf den stetig steigenden Mangel an Logopäden, Physio- und Ergotherapeuten, Masseuren, Podologen und medizinischen Bademeistern haben CSU-Gesundheitspolitiker am Dienstag im Landtag ein Bündel an Anträgen eingebracht, durch das die Attraktivität dieser Tätigkeiten erhöht werden soll. "Ziel ist, dass wieder mehr junge Menschen einen dieser Berufe ergreifen, um die Versorgung auch künftig sicherzustellen", sagte Bernhard Seidenath, der Vorsitzende des CSU-Arbeitskreises Gesundheit und Pflege im Landtag.

Auch Patienten, die dringend auf sofortige Hilfe von "Heilmittelerbringern" - so der offizielle Begriff - angewiesen seien, müssten oft lange Wartezeiten in Kauf nehmen. "Auf dem Land bluten wir regelrecht aus, was solche Praxen betrifft", erklärte Seidenaths Stellvertreter Klaus Holetschek. "Nach einem Schlaganfall kann man aber nicht lange warten mit der Ergotherapie", hieß es. Spätestens hier zeige sich, dass der Fachkräftemangel "zunehmend dramatische Formen" annehme.

Dass sich nicht genug junge Menschen für diese Tätigkeit entscheiden, liege nicht zuletzt an der geradezu prekären Einkommenssituation sowie auch am ständigen Ärger, später als Praxisbetreiber nach getaner Tätigkeit an das fällige Entgelt zu kommen. Vielfach reichten kleine Fehler auf den Verordnungen aus, verursacht durch verschreibende Ärzte, dass die Kassen den betroffenen Heilmittelerbringern das Honorar verweigern. Hier etwa erhoffen sich Seidenath und Holetschek auch Abhilfe durch Fortbildungen, die sie nun per Antrag auf den Weg bringen wollen.

© SZ vom 06.06.2018 / dm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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