Coburg:Stoschek muss vor Gericht

Dem Brose-Boss wird Urkundenfälschung vorgeworfen

Der Unternehmer Michael Stoschek muss sich demnächst vor dem Amtsgericht Coburg verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Urkundenfälschung und Kennzeichenmissbrauch vor, weil er mit einem Klebekennzeichen auf seinem Porsche gefahren ist anstatt mit einem normalen Nummernschild. Der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung des Autozulieferers Brose hatte deswegen einen Strafbefehl über 1,65 Millionen Euro erhalten. Den allerdings akzeptierte der 67-Jährige nicht, er legte Widerspruch ein. Deswegen kommt es nun am 25. November zum Prozess.

Michael Stoschek hatte sich selbst ausführlich zu den Vorwürfen geäußert und eigens zu einer Pressekonferenz eingeladen. Er habe es allenfalls für eine kleine Ordnungswidrigkeit gehalten, das Klebekennzeichen zu verwenden, sagte er. Das kleinere Schild habe er aufgeklebt, weil es ästhetischer sei und zudem weniger Luftwiderstand biete. Die erforderliche Genehmigung dafür hatte er allerdings nicht. Stoschek hält die Strafe für unangemessen, "das steht in keinem nachvollziehbaren Verhältnis", sagte er. Der Strafbefehl fiel deswegen so hoch aus, weil das Amtsgericht Coburg 55 höchstmögliche Tagessätze von je 30 000 Euro verhängte. Ein Tagessatz berechnet sich nach dem Einkommen. Das von Stoschek wurde geschätzt, so steht es im Strafbefehl.

Der Unternehmer widersprach dem Vorwurf der Staatsanwaltschaft, das Klebekennzeichen sei bei einer Radarkontrolle nicht lesbar. Um das zu belegen, zeigte Stoschek gar ein Beweisfoto vor, als er mit deutlich zu hoher Geschwindigkeit in eben jenem Porsche geblitzt wurde. Sechs Jahre sei er mit dem Klebekennzeichen gefahren, ohne dass es jemanden gestört habe. Er fühlt sich von der Coburger Justiz falsch behandelt.

© SZ vom 10.10.2015 / kaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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