Buntes:Weihnachtsmann öffnet Himmelpforte: Hunderttausende Wünsche

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Der Weihnachtsmann hält im Weihnachtspostamt einen von vielen Briefen mit Wunschzetteln in den Händen. (Foto: Patrick Pleul/dpa)

Alle Jahre wieder eröffnet der Weihnachtsmann in Himmelpfort eine Postfiliale: Dort treffen Hunderttausende Kinderbriefe aus aller Welt ein. Doch mancher Wunschzettel wird auch persönlich abgegeben - oder dem Weihnachtsmann direkt vorgetragen.

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Himmelpfort (dpa/bb) - Knapp sechs Wochen vor Heiligabend hat der Weihnachtsmann im brandenburgischen Himmelpfort wieder seine Wunschzettel-Filiale eröffnet. Der Heilige Mann mit dem Rauschebart reiste am Dienstag umweltfreundlich mit einem gelben Elektro-Transporter der Deutschen Post an. Er musste den Transporter nicht selbst steuern, sondern wurde von einem Chauffeur vor der Filiale abgesetzt und begeistert von Erst- und Zweitklässlern der Grundschule Bredereiche empfangen.

Grundschülerin Merle drückte dabei dem Weihnachtsmann ihren umfangreichen Wunschzettel persönlich in die Hand. Sie wünschte sich unter anderem eine DVD und „Kleidung von Union Berlin“. Ihre Klassenkameradin Emma hatte aus einem Katalog gleich ihre Wunschpuppe samt Preisangabe ausgeschnitten und auf ihren Wunschzettel geklebt. Andere Grundschülerinnen und -schüler wünschten sich Kuscheltiere, ganz praktisch einen Pullover für die kalte Jahreszeit oder etwa einen Arztkoffer.

Ein Mädchen nannte als obersten Wunsch „Frieden“ - und dann noch ein Puzzle. Und der kleine Heinrich hatte ganz besondere Bitten: „Ich wünsche mir Legosteine und einen Zauberstab - damit verwandele ich meinen Bruder in eine Kröte“, sagte er lachend.

In der Weihnachtspostfiliale Himmelpfort seien bereits rund 10.000 Wunschzettel von Kindern aus dem In- und Ausland eingetroffen, berichtete die Deutsche Post. Die Filiale ist nach der Zahl der eingehenden Briefe die größte ihrer Art in Deutschland. Im vergangenen Jahr gingen den Angaben zufolge rund 310.000 Briefe von Kindern aus 60 Ländern ein. Davon kamen rund 16.000 aus dem Ausland - darunter stammten mit mehr als 9000 die meisten Wunschzettel aus China.

Viele Kinderbriefe an den Weihnachtsmann sind mit kleinen Kunstwerken verziert - etwa mit liebevoll geschmückten Tannenbäumen, Rentieren aus Papier oder mit Bildern des Weihnachtsmanns. „Die Weihnachtsschreibaktion dokumentiert den besonderen Wert eines selbst gestalteten Briefes in Zeiten der Digitalisierung und ist für alle Postmitarbeiter und die Menschen in der Region eine echte Herzensangelegenheit“, sagte der Niederlassungsleiter der Deutschen Post in Hennigsdorf, Norbert Will.

Die Antwortbriefe des Weihnachtsmanns und seiner 20 Weihnachtsengel werden über das Briefzentrum Hennigsdorf mit einem Sonderstempel in alle Welt verschickt. Die Briefe der Kinder werden in der Weihnachtspostfiliale in einer Vier-Tage-Woche von Donnerstag bis Sonntag von 11 Uhr bis 17 Uhr bearbeitet. Die Wunschzettel sollten in diesem Jahr bis zum 2. Advent (10. Dezember) eintreffen, damit die Antwort noch bis Heiligabend auf den Weg gebracht werden kann.

Die Weihnachtspostfiliale feiert im kommenden Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. Zwei Kinder aus Berlin und Sachsen hatten im Jahr 1984 Briefe nach Himmelpfort an den Weihnachtsmann geschickt. Die Postmitarbeiterin konnte diese Briefe in Himmelpfort nicht zustellen, wollte sie aber auch nicht mit dem Vermerk „Empfänger unbekannt“ zurückschicken.

So beantwortete sie die Kinderbriefe selbst - und das habe sich wohl herumgesprochen, so die Deutsche Post. Bis 1989 mussten die Mitarbeiter der Filiale in jedem Herbst rund 75 Kinderbriefe beantworten. Und nach der Wende schwoll die Briefflut ungemein an. 1995 stellte die Post zum ersten Mal zwei Weihnachtshelfer ein, um die Briefberge zu beantworten - inzwischen sind es schon 20 „Weihnachtsengel“, die dem Weihnachtsmann zur Seite stehen.

© dpa-infocom, dpa:231113-99-932683/5

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