Benediktbeuern:Masterplan soll Zukunft des Klosters sichern

Lesezeit: 2 min

Von Ingrid Hügenell, Benediktbeuern

Der Nachwuchsmangel macht den katholischen Ordensgemeinschaften zunehmend zu schaffen. Klöster werden verkauft, Orden geben ihre Schulen an die Diözesen ab. Auch die Salesianer Don Boscos haben mit Problemen zu kämpfen, die der Nachwuchsmangel mit sich bringt. Wenn immer mehr Posten in den Einrichtungen des Ordens mit angestellten Mitarbeitern statt mit Salesianern besetzt werden müssen, kommt das teuer. Dennoch soll das Kloster Benediktbeuern mit seinen Jugend- und Bildungseinrichtungen, das dem Orden seit 1930 gehört, langfristig Eigentum der Gemeinschaft bleiben. Die Salesianer sehen ihre Aufgabe vor allem darin, junge Leute zu einem gelungenen Leben zu befähigen.

Nun ist ein Masterplan erarbeitet worden, der Zukunftsperspektiven für das Kloster aufzeigt, aber auch eine konkrete Agenda ist mit Aufgaben, die in den kommenden zehn Jahren abzuarbeiten sind. Erstellt hat ihn die Münchner Beratungsfirma MRK Management Consultants GmbH seit Januar 2014. Am Montagabend ist er im Kloster an den Leiter der deutschen Provinz der Salesianer, Pater Josef Grünner, übergeben worden. "Ein ermutigendes Signal" sei der Masterplan, sagte Grünner. Er zeige, dass vielen daran gelegen sei, dass es "mit dem Kloster gut weitergeht".

Insbesondere den Diözesen Augsburg sowie München und Freising ist daran offenbar gelegen, denn die Generalvikare beider Bistümer, Monsignore Harald Heinrich (Augsburg) und Prälat Peter Beer, waren zur Übergabe gekommen. Beide stellten Finanzhilfen der Kirche für das Kloster in Aussicht, wollen aber im Gegenzug mitreden, welche Schwerpunkte in der Ausbildung des kirchlichen Personals gesetzt werden. An der Katholischen Stiftungsfachschule im Kloster werden unter anderem Religionspädagogen und Pastoralreferenten ausgebildet. Beer betonte die "spirituelle Strahlkraft" des Klosters, es sei ein "Kraftort des Lebens und Glaubens".

Weitere finanzielle Unterstützung für das Kloster hat auch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) zugesagt. Auf die Initiative der DBU geht die Erstellung des Masterplans zurück. Die Stiftung habe seit 1992 etwa sieben Millionen Euro ins Kloster investiert und wolle dies weiterhin nur dann tun, wenn klar sei, wie es dort weitergehe, sagte Heinrich Bottermann, der Generalsekretär der DBU. Die Stiftung hat auch die Erstellung des Masterplans mit 130 000 Euro unterstützt. Weitere 102 000 Euro kamen dafür vom bayerischen Landwirtschaftsministerium aus den Mitteln des Wirtschaftsförderprogramms "Leader" der EU. Angelika Schaller, die im Ministerium für die Mittel zuständig ist, versprach Unterstützung aus dem Programm.

Klosterdirektor Pater Claudius Amann ist voll der Hoffnung, dass es im Kloster gut weitergeht: "Es mangelt uns nicht an jungen Menschen, die unsere Einrichtungen in Anspruch nehmen." Amann, der im August turnusgemäß sein Amt abgibt, wird danach die Umsetzung des Masterplans verantworten.

© SZ vom 17.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: