Bayreuth:Sanierung läuft nach Plan

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Viel zu sehen ist derzeit nicht vom Festspielhaus auf dem Grünen Hügel, der obere Teil von Wagners Opernbau ist mit Planen verhüllt. (Foto: Nicolas Armer/dpa)

Das Festspielhaus ist verhüllt, im Frühjahr soll es drinnen weitergehen

Am Bayreuther Festspielhaus schreiten die Sanierungsarbeiten weiter voran. Derzeit liege man im Zeitplan, versicherten Architekt Detlef Stephan und Holger von Berg, der geschäftsführende Direktor der Bayreuther Festspiele GmbH. Weite Teile der Fassade und der Bühnenturm sind derzeit eingerüstet und vor das Gerüst sind zusätzlich dicke Planen gespannt. Sie sollen die Kälte abhalten, damit auch im Winter an der sanierungsbedürftigen Fassade gearbeitet werden kann. Denn im Frühjahr, wenn der Probenbetrieb am Grünen Hügel startet, müssen die Arbeiten abgeschlossen sein. Noch unterbrechen könnte die Sanierung allerdings eine längere Frostperiode.

Nach Abschluss der Fassadenarbeiten soll es im Inneren des berühmten Opernhauses weitergehen, unter anderem müssen Neuerungen in Sachen Brandschutz berücksichtigt werden. Zu Beginn der Sanierungsarbeiten waren die Kosten auf 30 Millionen Euro beziffert worden. Ob dieser Betrag ausreicht, ist inzwischen allerdings fraglich geworden. Die Finanzierung tragen die Gesellschafter der Festspiel-Gesellschaft: der Bund, der Freistaat Bayern, die Stadt Bayreuth, die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth sowie der Bezirk Oberfranken und die Oberfrankenstiftung.

Im ersten Bauabschnitt war vor drei Jahren mit der Restaurierung der Fassade am Königsportal begonnen worden, jenem Teil des Hauses also, an dem die Premierengäste zu Beginn der Wagner-Festspiele alljährlich im Sommer über den roten Teppich schreiten. Die Fassade hatte zuvor so stark gebröckelt, dass Teile daraus Passanten auf den Kopf zu fallen drohten. Im Gedächtnis hängen geblieben ist die fotorealistisch bedruckte Plane, die mancher Gast für eine Art Kunstaktion gehalten haben mag: Wagners Weihestätte verhüllt, öha!

Tatsächlich war die Plane eine reine Schutzmaßnahme. Nicht auszudenken, wenn der Premierengesellschaft poröses Gestein ins Sektglas gerieselt wäre. Zweieinhalb Jahre hielt der Zustand mit der Fassadenplane an, 2015 ging es dann los mit der Renovierung. Für die gesamte Sanierung, vor allem auch des Hausinneren, wurden sieben bis acht Jahre veranschlagt.

Das 1876 eröffnete Festspielhaus wurde eigens nach den Plänen von Richard Wagner errichtet, er konnte hier seine Festspielidee verwirklichen.

© SZ vom 14.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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