Bayreuth:Nächster Schritt für Stromautobahn

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Tennet beantragt Eröffnung des Planfeststellungs­verfahrens

Von Christian Sebald, Bayreuth

Wenige Tage nach Festlegung des Trassenkorridors für den SuedOstLink in Nordbayern hat der Netzbetreiber Tennet die Eröffnung des ersten Planfeststellungsverfahrens für diesen Abschnitt der Stromautobahn nach Bayern beantragt. Damit schreitet die Planung des SuedOstLinks ungeachtet aller Klageandrohungen voran. Der Antrag umfasst den Abschnitt zwischen Münchenreuth (Kreis Hof) und Marktredwitz (Kreis Wunsiedel). Der Antrag für das Planfeststellungsverfahren für den Abschnitt zwischen Marktredwitz und Pfreimd soll im Januar 2020 folgen. Erst vor gut einer Woche hatte die Bundesnetzagentur zwischen Münchenreuth und Pfreimd einen 137 Kilometer langen, 500 bis 1000 Meter breiten Korridor für die Stromautobahn festgesetzt. Die Leitung soll ab 2025 Windstrom aus Mitteldeutschland nach Bayern transportieren. Am Ende des Verfahrens steht die Baugenehmigung für den jeweiligen Projektabschnitt.

Das Prozedere des Planfeststellungsverfahrens ähnelt dem bei der Festlegung des Trassenkorridors. Tennet hat bereits einen Vorschlag für die exakte Trasse vorgebracht, aber auch Alternativen erarbeitet. Der Netzbetreiber will die nunmehr sehr detaillierten Pläne im Januar auf zwölf Informationsveranstaltungen in Nordbayern präsentieren. Die Bundesnetzagentur prüft derweil die Unterlagen, die Tennet dazu eingereicht hat. Danach richtet die Behörde Antragskonferenzen aus. Auf ihnen können Anwohner der Leitungstrasse und ihrer Varianten Einwände und Kritik an dem Projekt vorbringen. Abschließend fällt die Bundesnetzagentur den sogenannten Planfeststellungsbeschluss. Derweil herrscht weiter Streit zwischen CSU und Freien Wählern um die Stromautobahn. CSU-Politiker wie der Weidner Bundestagsabgeordnete Albert Rupprecht warfen Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger in der Lokalpresse vor, sich zu wenig dafür eingesetzt zu haben, dass der SuedOstLink auf ganzer Länge an der A 93 verlegt wird. Darauf konterte der FW-Landtagsabgeordnete Tobias Gotthardt laut BR, eine solche Bündelung sei von Anbeginn eine "energiepolitische Fata Morgana" gewesen. Die FW stehen dem SuedOstLink seit jeher ablehnend gegenüber.

© SZ vom 27.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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