Wirtschaft:Sattes Minus für bayerische Elektro- und Metallindustrie

Montage im BMW-Werk München. (Foto: Robert Haas)
  • Bei ihrer Halbjahresbilanz ziehen die bayerischen Metallarbeitgeberverbände bayme und vbm ein eingetrübtes Fazit.
  • In den ersten fünf Monaten sei die Produktion in Metall- und Elektronikbetrieben um insgesamt etwas mehr als fünf Prozent gesunken.
  • Besonders stark betroffenen von der schwächeren Auftragslage sind die Autobauer, wie BMW und Audi und ihre Zulieferer.

Die Metall- und Elektroindustrie, die wichtigste bayerische Wirtschaftsbranche, befindet sich im Abschwung. Hauptursache ist vor allem ein starker Produktionsrückgang bei den Autoherstellern und ihren Zulieferern, wie die zwei Metallarbeitgeberverbände bayme und vbm am Dienstag mitteilten. Demnach ist die Produktion in der gesamten Metall- und Elektrobranche in den ersten fünf Monaten dieses Jahres um 5,4 Prozent gesunken, in der Autoindustrie samt Zulieferern sogar um 16 Prozent.

Für die kommenden Monate erwarten die Unternehmen im Saldo eher eine Verschlechterung als eine Besserung. "Die Umfrage zeigt, dass sich der Abschwung fortsetzen wird", sagte Bertram Brossardt, der Hauptgeschäftsführer der beiden Verbände. Zur Metall- und Elektroindustrie gehören viele bekannte bayerische Unternehmen, darunter Siemens, Audi und BMW.

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Der Pessimismus führt dazu, dass viele Firmen ihre Investitionen in Bayern beziehungsweise Deutschland zurückschrauben und auch weniger neue Stellen ausschreiben als in den vergangenen Boomjahren. 2018 sind nach den Zahlen der zwei Verbände noch 18 000 zusätzliche Arbeitsplätze in der Branche hinzugekommen, in diesem Jahr werden es nach Schätzung etwa 8000 sein. Mehr Jobs gibt es demnach in Elektronikindustrie, Informationstechnologie und Maschinenbau.

In der Autoindustrie und anderen Teilbereichen dagegen wird nach Brossardts Worten Stellenabbau befürchtet. Im Ausland dagegen wollen demnach viele Unternehmen mehr investieren und auch mehr Personal anheuern. "Die Schere zwischen Inland und Ausland öffnet sich wieder", mahnte Brossardt. Er beklagte die hohe Belastung in Deutschland durch hohe Arbeits- und Stromkosten sowie die Unternehmensbesteuerung. Die zwei Verbände fordern unter anderem eine Senkung der Unternehmenssteuern auf 25 Prozent bis zum Jahr 2022

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