Bayern-Tipp:Globaler Lückenfüller

Einer weltweiten Bewegung folgend reparieren Menschen kaputte Mauern mit Legosteinen - auch in Bayern

Jan Vormann repariert Mauern auf der ganzen Welt, allerdings nicht mit Putz und Mörtel, sondern mit Legosteinen. Dispatchwork nennt er seine Kunst, die inzwischen beinahe zu einer Streetart-Bewegung geworden ist. Menschen in mehr als 100 Städten weltweit beteiligen sich an dem Projekt und stopfen Löcher an Mauern, Bauwerken und Treppen mit den bunten Steinen. In New York und Sydney, in Barcelona, Toulouse und Zagreb leuchten Klötzchen in allen Farben in schadhaften Mauern. Im Internet teilen die Mit-Künstler ihre Werke. Vormann begann vor zehn Jahren bei einem Kunstfestival im italienischen Bocchignano mit seiner Legokunst und war inzwischen in mehr als 40 Städten aktiv. In seiner Geburtsstadt Bamberg hat der 1983 geborene Künstler ebenfalls schon gearbeitet, nun wird das Werk des inzwischen in Berlin lebenden Künstlers in einer Ausstellung des Bamberger Kunstvereins erstmals ausführlich vorgestellt. Das Kesselhaus des ehemaligen Klinikums eignet sich als Ausstellungsraum ganz wunderbar, auch dort gibt es schon die eine oder andere Lücke in den Wänden. Und weil die Kunst Jan Vormanns, der Kunstgeschichte und Denkmalpflege studierte, bevor er sich der Kunst verschrieb, nicht nur zum Ansehen gedacht ist, ist Mitspielen auch im Kesselhaus ausdrücklich erwünscht.

Künstler Jan Vormann füllt Löcher in Mauern mit bunten Legosteinen kunstvoll aus. (Foto: Kunstverein, VG Bild Kunst Bonn 2017)

Dispatchwork von Jan Vormann. Kunstraum Kesselhaus, Untere Sandstr. 42, Bamberg. Bis 7. Mai. Geöffnet Do. und Fr. von 15 bis 18 Uhr, Sa. und So. 11 bis 18 Uhr. Ostermontag und 1. Mai von 11 bis 18 Uhr. Eintritt frei

© SZ vom 13.04.2017 / kaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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