Wirtschaft:Fast jede fünfte Lehrstelle bleibt unbesetzt

Fast 20 Prozent der Ausbildungsplätze in Bayerns Industrie, Handel und Dienstleistungssektor konnten heuer nicht besetzt werden. (Foto: Martin Schutt/dpa)

In Bayern haben Industrie, Handel und Dienstleister trotz schwacher Konjunktur erheblich mehr Azubis eingestellt . Trotzdem gibt es noch immer viele offene Ausbildungsplätze.

Industrie, Handel und Dienstleister in Bayern haben trotz schwacher Konjunktur erheblich mehr Azubis eingestellt - dennoch ist jede fünfte Lehrstelle unbesetzt geblieben. Insgesamt schlossen die Unternehmen im vergangenen Jahr 49 304 neue Ausbildungsverträge ab. Das waren rund 2500 oder 5,2 Prozent mehr als 2022, wie der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) am Montag in München mitteilte.

"Die Unternehmen setzen alle Hebel in Bewegung, um ihren Fachkräftenachwuchs zu sichern", sagte BIHK-Präsident Klaus Josef Lutz. Doch unter Verweis auf Daten der Arbeitsagentur meldete der BIHK auch, dass 11 544 Lehrstellen unbesetzt blieben, nahezu jeder fünfte Ausbildungsplatz. "Das riesige Angebot an Ausbildungsplätzen führt aber auch dazu, dass immer mehr Betriebe auf der Suche nach dem Nachwuchs leer ausgehen", sagte Lutz.

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Dementsprechend ging auch die Zahl der Betriebe zurück, die Azubis einstellten: um 1,4 Prozent auf 27 132 Firmen. Laut BIHK sind insbesondere kleine Betriebe herausgefallen, die 2023 keinen Ersatz für ihre ausgelernten Azubis fanden. In die Zuständigkeit der Industrie- und Handelskammern fallen etwa 60 Prozent aller Lehrstellen in Bayern, dabei nicht mitgezählt ist das Handwerk.

Zahlenmäßig an der Spitze der IHK-Ausbildungsberufe stand 2023 der Fachinformatiker beziehungsweise die Fachinformatikerin mit knapp 4000 neuen Ausbildungsverträgen, im Vergleich zu 2022 ein Plus von 11,3 Prozent. Auf Platz zwei folgten Einzelhandelskaufleute mit 3500 neuen Ausbildungsverträgen.

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