Bauern und Naturschützer sorgen sich:Trockenheit bedroht Felder und Wiesen

Der fehlende Regen dieses Frühjahrs alarmiert Bauern und Naturschützer gleichermaßen. Das dritte zu trockene Frühjahr in Folge führt dazu, dass die Wintersaaten des vergangenen Herbsts auf den Feldern verdorren und das Wachstum der Frühjahrssaaten stark beeinträchtigt ist, wie der Landwirt Mathias Klöffel am Freitag bei einer Pressekonferenz des Bund Naturschutz (BN) in Nürnberg berichtete. "Wir stoßen mit diesem Wetter an unsere Grenzen, wo wir so langsam verzweifeln." Klöffel ist ein konventionell wirtschaftender Landwirt aus Großbardorf im Landkreis Rhön-Grabfeld, der trockensten Region Bayerns. "Wir haben Tausende Bäume in unserer Gemeinde angepflanzt. Wenn wir nicht mit einer großen Aktion in Güllefässern Wasser in den Wald gefahren hätten, würde wohl kein einziger Baum überleben", sagte Klöffel.

Doch fehlt das Wasser auch in Oberbayern, wo es normalerweise sehr viel mehr regnet als in Franken. "Man merkt auch im Grünland schon, dass das Gras abstirbt", sagte der Freisinger Biobauer Sepp Braun. Die Angaben der Landwirte decken sich mit dem, was Bauernfunktionäre und Förster berichten. Nach den Daten des Deutschen Wetterdiensts hatte es zwar im Februar viel geregnet, doch ist die Bodenfeuchte in vielen Teilen Deutschlands derzeit bereits wieder ungewöhnlich niedrig. "Die Situation ist für Land- und Forstwirtschaft wirklich dramatisch", sagte der BN-Vorsitzende Richard Mergner. Er forderte insbesondere von Staatsregierung und CSU vollen Einsatz für den Klimaschutz und einen beschleunigten Abschied von Öl, Gas und Kohle.

© SZ vom 25.04.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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