Demo wegen Zuständen in Erstaufnahmelager

Flüchtlinge aus dem Erstaufnahme- und Rückführungszentrum in Bamberg haben am Mittwoch gegen ihre Lebensbedingungen demonstriert. Etwa 120 Teilnehmer zogen trotz dichten Schneetreibens von der Asylbewerberunterkunft in die Innenstadt. Die Einrichtung mit ihren vorhanglosen, nicht abschließbaren Mehrbettzimmern ist eigentlich für einen kurzen Aufenthalt ausgelegt. Doch abgelehnte Asylbewerber leben bis zu ihrer Abschiebung oft mehrere Monate dort. Die Demonstranten kritisierten auch die mangelnde Beratung. "Uns wird keine Zeit gegeben, um anzukommen, wir werden sofort zu einer Kommission geschickt, um interviewt zu werden. Eine Woche später halten die meisten von uns die Ablehnung ihres Asylantrags in den Händen", heißt es in einer Stellungnahme. Auch die Landtagsabgeordnete Christine Kamm (Grüne) forderte am Mittwoch mehr Personal für die Rechtsberatung und dass der Aufenthalt im Lager auf maximal drei Monate begrenzt wird.