Bad Kissingen:Kurorchester protestiert

Nur kurz nachdem die Bäderanlagen im unterfränkischen Bad Kissingen zum Weltkulturerbe erklärt worden waren, hatte das dortige Kurorchester den Beginn von Streikmaßnahmen verkündet. Dazu trat es Ende Juli mit gelben Warnwesten auf und forderte bessere Arbeitsbedingungen - vor allem einen mit der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) abgeschlossenen Tarifvertrag. Am Donnerstag eskalierte der seitdem schwelende Konflikt: Wie die DOV mitteilte, marschierte das Ensemble der Staatsbad Philharmonie Kissingen nach seinem ersten Auftritt am Tag mit Teilen des Publikums und dem Freundeskreis des Orchesters zum Rathaus, "um gegen die Entlassung von zwei Orchestermitgliedern zu protestieren" - allerdings war Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD) da nicht anwesend. Dieser lehnt die Forderungen ab. Der verlangte Tarifvertrag überfordere die Stadt. Die DOV fordert die Rücknahme der Kündigungen. Die Querflötistin sowie ein Klarinettist müssten nun am Ende ihrer Probezeit dafür büßen, dass das Orchester sein "legitimes Recht auf Tarifverhandlungen" wahrnehme. Das indes wies OB Vogel zurück.

© SZ vom 17.09.2021 / dm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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