Die ausgeartete Kneipentour des Skandalrockers Pete Doherty durch Regensburg hat Folgen. Wie die Staatsanwaltschaft Regensburg bestätigte, hat die Behörde nun einen Strafbefehl gegen Doherty und den Schauspieler August Diehl beantragt. "Es geht um fahrlässigen Vollrausch", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Würde dieser Fall vor dem Gericht verhandelt, könnten die Richter dafür theoretisch eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren verhängen.
Sollte das Gericht jedoch dem Antrag der Staatsanwaltschaft folgen, könnten Doherty, Diehl und dem dritten beteiligten Mann höchstens eine Bewährungsstrafe von einem Jahr blühen - wahrscheinlicher wäre eine Geldstrafe. Zu einer Gerichtsverhandlung würde es dann nicht kommen.
Der 31-jährige Doherty hatte bereits bei seiner Vernehmung im März zugegeben, zusammen mit dem 35-jährigen Diehl und einem dritten Mann in der Nacht zum Faschingsdienstag das Schaufenster eines Ladens in der Regensburger Altstadt eingeschlagen zu haben. Was danach geschah, wollte er nicht mehr so genau wissen. Aus dem Geschäft wurden eine Gitarre und eine Schallplatte gestohlen. Die Beute wurde später am Domplatz gefunden. Diehl gestand laut einem Bericht der Zeitung B.Z. und zeigte Reue. Er gab aber auch an, Erinnerungslücken zu haben.
Zu den Inhalten des Strafantrags der Regensburger Staatsanwaltschaft - und damit auch zur Höhe der beantragten Strafe - wollte sich die Behörde nicht äußern. Die Polizei war zunächst von "Einbruchsdiebstahl" ausgegangen. Man sei jedoch zu dem Schluss gekommen, dass Doherty und Diehl zum Tatzeitpunkt wegen alkoholischer Getränke oder anderer berauschender Mittel schuldunfähig waren, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der Rocker und der Schauspieler waren zu dem Zeitpunkt wegen Dreharbeiten für einen Film in der Oberpfalz.
