Auftakt:Signal des guten Willens

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CDU und CSU reden auf Kongress in Würzburg über Zusammenhalt

Es soll ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur Versöhnung von CDU und CSU werden - und weil es der erste seiner Art ist, wird er die Stimmung für die nächsten Gespräche maßgeblich prägen. An diesem Samstag treffen sich die Unionsparteien in Würzburg zum Thema "Zusammenhalt der Gesellschaft". Es ist der Auftakt von sechs Kongressen, die CDU und CSU bis Anfang November verteilt über Deutschland abhalten.

Ob es auch mit dem Zusammenhalt in der Union klappt, darüber werden am Ende nur die Vieraugengespräche der Parteichefs Angela Merkel (CDU) und Horst Seehofer (CSU) entscheiden. Die beiden allerdings dürften beweglich genug sein, eine neue Eintracht dann mit Verve zu demonstrieren. Um auch die Basis von CDU und CSU in diese Richtung zu bewegen, braucht es Kongresse wie in Würzburg.

Von einer Schauveranstaltung könne jedoch keine Rede sein, sagt Barbara Stamm. Die stellvertretende CSU-Chefin wird den Kongress zusammen mit CDU-Vize Volker Bouffier leiten. Die bayerische Landtagspräsidentin wie auch der hessische Ministerpräsident haben in ihrer langen politischen Laufbahn bewiesen, dass sie den passenden - in diesem Fall versöhnlichen - Ton zu treffen in der Lage sind. "Wir sind in einer Zeit, in der man gar nicht genug miteinander reden kann", sagt Stamm. Die Punkte Demografie, Altersarmut, Ehrenamt und Unterstützung für Familien dürften denn auch unstrittig sein. Spannender ist die Frage, wie die CDU den CSU-Vorschlag nach einem Ausbau der Mütterrente bewertet. Und auch das Reizwort "Begrenzung" wird in Würzburg auftauchen. Die CSU werde ihre Meinung nicht aufgeben, aber sie wünsche sich, "dass wir aufeinander zugehen", sagt Stamm. Ihr Ziel sei es, "dass wir Signale setzen können".

Bouffier fiel zuletzt zwar durch die Drohung an die CSU auf, die CDU könne in Bayern einen Landesverband gründen. Diese Phase ist inzwischen aber überwunden. Die Parteichefs werden den Kongressen übrigens fernbleiben, wie es auf der Friedensklausur in Potsdam beschlossen wurde. "Wir wollen die Partei agieren lassen und nicht gleich alles zudeckeln mit der Rede eines Parteivorsitzenden", sagt Seehofer. Er sei überzeugt: "Das wird gut und vernünftig ablaufen."

© SZ vom 24.09.2016 / wiw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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