Auch im neuen Jahr:Robuster Arbeitsmarkt

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Zahl der Joblosen steigt nur geringfügig an

Die Winterpause auf dem Bau oder in der Forstwirtschaft hat die Arbeitslosenzahl in Bayern im Dezember steigen lassen. 242 646 Menschen waren ohne Job - das sind ungefähr 8900 Menschen mehr als im November. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag in Nürnberg mit. Die Arbeitslosenquote in Bayern lag zum Jahresschluss 2015 bei 3,4 Prozent. Insgesamt zeigt sich der Chef der BA-Regionaldirektion, Markus Schmitz, zufrieden: "Der bayerische Arbeitsmarkt zeigt sich zum Jahreswechsel gesund und gut durchtrainiert." Ähnlich sieht das Arbeitsministerin Emilia Müller (CSU): "Das ist eine hervorragende Basis für den Start ins neue Jahr. Wir müssen aber dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen auch weiterhin stabil bleiben." Dazu gehöre, dass die Bürokratieanforderungen beim Mindestlohn "entschlackt werden".

"Der Anstieg der Arbeitslosigkeit betrifft vor allem die stark witterungsabhängigen Bereiche wie das Baugewerbe und die Land- und Forstwirtschaft, in denen überwiegend Männer arbeiten", sagte Schmitz zu den Dezemberzahlen. Im Vergleich zum Dezember 2014 sank die Zahl der Arbeitslosen aber um knapp 9000. Dies zeige, dass der bayerische Arbeitsmarkt auch im beginnenden Winter aufnahmefähig bleibt, sagte Schmitz. "Besonders erfreulich ist, dass auch diejenigen von der guten Lage profitieren, die es sonst schwerer haben, den Weg in Ausbildung und Arbeit zu finden." Aktuell gebe es in Bayern knapp 62 800 Langzeitarbeitslose, das seien mehr als 2000 weniger als noch vor einem Jahr.

In fast allen Regierungsbezirken sank die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum - nur in Niederbayern nicht. Laut Regionaldirektion liegt das an den vielen dort ankommenden Flüchtlingen: Ein Teil werde dort in der Jobcenter-Statistik erfasst, sobald ihr Antrag auf Asyl genehmigt wurde. Die Flüchtlinge kämen nun "sukzessive auf dem Arbeitsmarkt an", sagte Schmitz. Um ihnen eine Perspektive zu geben, sei ein Arbeitsmarktprogramm aufgelegt worden. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) forderte eine "echte Qualifizierungsoffensive". Nur so könne man Flüchtlinge und gering Qualifizierte sinnvoll fördern. Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft sprach sich für eine Begrenzung der Zuwanderung aus, nur so werde die Integration von Migranten in den Arbeitsmarkt gelingen.

© SZ vom 07.01.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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