Antisemitismus-Vorwurf:Naidoo wehrt sich vor Gericht

Der Sänger Xavier Naidoo setzt sich gegen Antisemitismus-Vorwürfe zur Wehr. Das Landgericht Regensburg verhandelte am Dienstag eine Unterlassungsklage des 46-Jährigen. Naidoo, der mit der Band Söhne Mannheims bekannt wurde, berief sich dabei nach Gerichtsangaben auf die Kunstfreiheit und betonte, dass er sich gegen Rassismus einsetze. Bei einer Veranstaltung der Amadeu-Antonio-Stiftung im vergangenen Jahr in Straubing hatte eine Referentin vor Publikum gesagt: "Er ist Antisemit, das ist strukturell nachweisbar." Naidoo erwirkte daraufhin eine vorläufige Verfügung, dass diese Äußerung zu unterlassen sei. Das Urteil soll am 17. Juli bekanntgegeben werden. Das Gericht befasste sich mit der Auslegung des Wortes "Antisemitismus". Die Beklagte bekräftigte ihren Standpunkt, wonach Naidoo in seinen Liedtexten auch antisemitische Codes und Chiffren verwende. Naidoo hatte unter anderem mit seinem Lied "Marionetten", in dem Politiker beschimpft werden, für Aufsehen gesorgt. Am Tag der Deutschen Einheit 2014 sprach er in Berlin bei einer Demonstration der "Reichsbürger".

© SZ vom 27.06.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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