Ansbach:Sexualstraftäter aus Klinik geflohen

Mann war 27 Jahre in Einrichtung und könnte gefährlich sein

Die Polizei in Mittelfranken fahndet nach einem Sexualstraftäter und Psychiatriepatienten, der vor mehr als zwei Wochen aus dem Bezirksklinikum Ansbach verschwunden und potenziell gefährlich ist. "Nach aktueller Einschätzung ist nicht auszuschließen, dass von dem Mann eine Gefahr für die Öffentlichkeit ausgeht", teilt das Polizeipräsidium Mittelfranken mit. Der 47-Jährige war laut Staatsanwaltschaft 1992 von einem Jugendschöffenbericht wegen "Sexualstraftaten von einiger Erheblichkeit " verurteilt und wegen Wiederholungsgefahr auf richterliche Anordnung in die psychiatrische Fachklinik eingewiesen worden.

Der Mann wird schon seit dem 6. Januar vermisst. Laut Bezirksklinikum war der Mann seit 27 Jahren in der Einrichtung untergebracht, also schon vor dem Urteil. Ihm sei im Rahmen von Resozialisierungsmaßnahmen Ausgang genehmigt worden. Von einem solchen Ausgang ist er nicht zurückgekehrt. Laut einer Kliniksprecherin ging zum Zeitpunkt des Verschwindens "keine akute Gefahr" von dem Patienten aus. Er habe Medikamente bekommen, die Behandlung entspreche einer "chemischen Kastration". Da die Wirkung in den nächsten Wochen nachlasse werde jetzt "frühzeitig" auf ein mögliches Gefährdungspotenzial hingewiesen. Nachdem der Mann trotz "intensiver Ermittlungen" nicht gefunden wurde, wie die Polizei sagt, wird seit Freitag gefahndet - anfangs noch ohne Hinweis auf eine mögliche Gefährlichkeit. Der Gesuchte ist 1,60 Meter groß, 100 Kilo schwer, hat grau-braune Haare und trägt eine Brille.

© SZ vom 24.01.2018 / henz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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