Die Opposition in Bayern will in den Kontrollgremien des Bayerischen Rundfunk s aufarbeiten, ob und inwieweit die Ministeriumssprecherin von Markus Söder (CSU) Einfluss auf die Berichterstattung des Senders genommen hat.
Nach ihrer Intervention wurde ein kritischer Beitrag über Söder nicht wieder ausgestrahlt, der sich nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima mit dem Kurswechsel des damaligen Umweltministers befasst hatte. Söders Sprecherin hatte den Beitrag als "nicht sachgerecht" kritisiert. Der BR macht allein journalistische Gründe für die Entscheidung verantwortlich und legte der SZ den Sendeplan vor, wonach bereits vor dem Anruf feststand, dass der Beitrag ersetzt wird.
Dennoch verlangen SPD, Grüne und Freie Wähler in einer gemeinsamen E-Mail an den Vorsitzenden des Rundfunkrates, Bernd Lenze, und an den Chef des Fernsehausschusses, Friedemann Greiner, den Vorfall zum Thema der nächsten Sitzungen zu machen. "Wir können die Stellungnahme des Bayerischen Rundfunks, warum der BR-Beitrag in nachfolgenden Nachrichtensendungen nicht mehr wiederholt wurde, weitgehend nachvollziehen", heißt es darin.
"Trotzdem bleiben Fragen offen bezüglich der Rolle und Intention der Pressesprecherin von Markus Söder und einiger anderer Aspekte in dieser Angelegenheit", schreiben die Abgeordneten und Rundfunkräte Inge Aures (SPD), Claudia Jung (Freie Wähler) und Ludwig Hartmann (Grüne).