Nach einem nächtlichen Polizeieinsatz im sogenannten Ankerzentrum in Bamberg ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen schweren Landfriedensbruchs, schwerer Brandstiftung und weiterer Delikte. Polizeiangaben zufolge sollen mehrere Bewohner Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes und Polizisten in der Nacht auf Dienstag angegriffen haben. Insgesamt wurden bei dem Einsatz elf Personen verletzt.
Nach einer Ruhestörung soll es etwa eine Stunde nach Mitternacht zu einem Übergriff auf Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes gekommen sein. Als Polizisten auf dem Areal eintrafen, sollen sich mehrere Männer in einem Gebäude verschanzt und Beamte mit Pflastersteinen beworfen haben.
Daraufhin umstellten zahlreiche Einsatzkräfte das Gebäude, insgesamt waren bis zu hundert Polizisten im Einsatz. Währenddessen brach ein Feuer in einer Wohnung des Gebäudes aus. Als daraufhin mehrere Personen die Unterkunft für Asylbewerber verließen, wurden acht Tatverdächtige vorläufig festgenommen. Nach Angaben der Polizei handelt es sich um Männer mit eritreischer Staatsangehörigkeit.
Das Feuer konnte rasch gelöscht wurden, trotzdem erlitten neun Personen Rauchgasvergiftungen und mussten behandelt werden. Einer der Tatverdächtigen hielt sich noch länger in der Unterkunft auf, er wurde von Spezialkräften festgenommen und erlitt leichte Verletzungen, erklärte der Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken, Alexander Czech. Auch ein Polizeibeamter wurde bei dem Einsatz leicht verletzt.
In den frühen Morgenstunden meldete die Polizei, die Einsatzkräfte hätten die Lage inzwischen im Griff. Der Schaden in der Unterkunft für Asylbewerber wird derzeit auf etwa 100 000 Euro geschätzt.