Anfrage:Zahl antisemitischer Straftaten bleibt hoch

Die Zahl der antisemitischen Straftaten in Bayern ist im vergangenen Jahr zwar leicht zurückgegangen, mit 148 Vorfällen blieb sie im Zehnjahresvergleich aber weiter auf einem hohen Niveau. Dies geht aus einer Antwort der Staatsregierung auf eine parlamentarischen Anfrage der Grünen im Landtag hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die meisten politisch, sozial, rassistisch oder religiös motivierten Straftaten gegen Juden oder jüdische Einrichtungen ereigneten sich demnach in Oberbayern (67), gefolgt von Mittelfranken (20) und Schwaben (19). Die wenigsten Vorfälle gab es in der Oberpfalz (5) und in Niederbayern (9). In Oberfranken registrierte die Polizei 11 und in Unterfranken 17. In den meisten Fällen waren dies Volksverhetzungen, Sachbeschädigungen und sogenannte Propagandadelikte. "Die Zahlen verdeutlichen, dass in Bayern derartige Straftaten überwiegend von Rechten verübt werden", sagte Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze. Die seit Jahren niedrige Aufklärungsrate sei "beschämend".

© SZ vom 01.06.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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