Amberg:Impfschwindel kein Betrug

Die Betrugsvorwürfe wegen Impfschwindels gegen den Geschäftsführer eines Seniorenheimes in Schwandorf sind vom Tisch. Die Staatsanwaltschaft Amberg hat das Ermittlungsverfahren gegen den Mann nach eigenen Angaben vom Donnerstag eingestellt. Er hatte Anfang des Jahres 20 Angehörigen von Mitarbeitern des Heimes eine Impfung ermöglicht. Weil in Deutschland jeder Mensch einen Anspruch auf Impfung habe, liege kein Betrug vor, begründete ein Sprecher der Staatsanwaltschaft die Entscheidung. Dass sich die Betreffenden damals nicht in der relevanten Priorisierungsgruppe befanden, sei eine ethisch-moralische Frage, aber nicht im strafrechtlichen Sinne ein Betrug. Nachdem der Schwindel aufgeflogen war, hatte das Landratsamt die Fälle den Ermittlungsbehörden gemeldet. Ein Privatmann erstattete Anzeige wegen schwerer beziehungsweise versuchter schwerer Körperverletzung. Auch diese Vorwürfe wurden nicht bestätigt. So scheide eine (versuchte) schwere Körperverletzung aus, weil kein impfwilliger Heimbewohner ungeimpft geblieben sei, hieß es.

© SZ vom 11.06.2021 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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