VW T6 im Fahrbericht:So vielseitig wie teuer

Das Platzangebot kennt kaum Grenzen - genau wie der Preis: Der VW Transporter startet in seine nächste Generation. Mehr Auffrischung wäre gut gewesen.

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Es gibt nur noch wenige echte Dauerbrenner auf dem deutschen Automarkt. Der Porsche 911 ist so einer. Der VW Golf auch. Aber sonst? Man muss schon in größeren Dimensionen denken, um einen weiteren Klassiker zu identifizieren: den VW Transporter. Seit 65 Jahren wird das Auto, das meist nur bei seinem Spitznamen "Bulli" gerufen wird, nun schon gebaut - 24 Jahre länger als der Golf und 14 Jahre länger als der Elfer. Etwa zwölf Millionen Exemplare hat Volkswagen in dieser Zeit verkauft. Fast zwei Millionen gehen auf das Konto der letzten Generation, die mit 13 Jahren Produktionszeit in einer Zeit der immer kürzeren Modellzyklen einen ungewöhnlich langen Atem bewies.

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Ob man ihn VW Bus, Transporter oder Bulli nennt: Stand beim großen Volkswagen ein Modellwechsel an, ist er seiner Form meist treu geblieben. Beim neuen, nun sechsten Bulli sind die optischen Änderungen jedoch so marginal, dass sich die Frage stellt, ob VW eine Modellpflege als neue Generation verkaufen möchte. Am meisten hat sich an der Front getan: Der Kühlergrill, die Scheinwerfer und die tiefer gezogene Bugschürze weisen diesen Transporter als den Neuen aus. Detailänderungen gibt es auch am Heck, etwa die Scheibe mit gerade verlaufender Unterkante, oder an der Seite. Dort fallen Kennern die tiefer angesetzten Außenspiegel oder die neuen Felgendesigns auf. Den Zweifarben-Look trägt exklusiv das Einführungs-Sondermodell "Generation Six", das zudem eine besonders umfangreiche Serienausstattung mitbringt. Darüberhinaus stehen 17 Außenfarben zur Wahl - sechs mehr als zuvor.

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Nach wie vor steht der Transporter in drei Grundkategorien zur Wahl: Nutzfahrzeug, Personentransporter (Caravelle) sowie Familien- und Freizeitmobil (Multivan). Bei allen ist der Anspruch, möglichst viel Platz im Innenraum zu bieten. Und der T6 erfüllt seine Mission.

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Beispiel Multivan: Weder in der ersten noch in der zweiten und dritten Sitzreihe gibt es einen Grund, sich über beengte Raumverhältnisse zu beschweren. Die beiden vorderen Einzelsitze sind bequem und langstreckentauglich. An Ablagen und Staufächern mangelt es nicht. Allerdings könnten sie größer dimensioniert sein - vor allem das Handschuhfach.

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Je nach Ausstattungsvariante lässt sich die Variabilität auf Höchstniveau steigern. Dank des Schienensystems lassen sich die Fondsitze verschieben. Um sie zu drehen und eine "vis-á-vis"-Stellung zu ermöglichen, müssen die Sitze nicht ausgebaut werden. Auch eine Liegewiese ist machbar - oder ein großer Frachtraum, wenn die Sitze demontiert sind.

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Vier Diesel- und zwei Benzinmotoren decken ein Leistungsspektrum von 84 bis 204 PS ab. Mit dem 204 PS starken Top-Diesel schafft es der T6 in 9,9 Sekunden von Null auf Hundert und auf maximal 200 km/h. Wer seinen Gasfuß zügelt, soll Volkswagen zufolge mit einem Durchschnittsverbrauch von 6,6 Litern belohnt werden. Und einer entspannenden Geräuschkulisse. Tatsächlich sind bis Tempo 100 kaum Fahrgeräusche wahrzunehmen.

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In puncto Assistenzsysteme rüstet VW den Transporter etwas auf. Allerdings müssen fast alle elektronischen Sicherheitstechnologien extra bezahlt werden. Dazu gehört das adaptive Fahrwerk DCC, das auf Tastendruck seinen Charakter ändern soll. In Wahrheit lassen sich jedoch kaum Unterschiede zwischen den Einstellungen Comfort, Normal und Sport ausmachen. Sinnvoller sind die automatische Distanzregelung ACC mit City-Notbremsfunktion, der Spurwechselassistent oder die Stabilisatoren an beiden Achsen, die die Seitenneigung der Karosserie in schnell gefahrenen Kurven unterdrücken.

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Wer sich einer so hohen Nachfrage sicher sein kann wie VW beim Transporter, hat keine Veranlassung, über sinkende Preise nachzudenken. Und so sorgt auch der T6 für Kahlschlag auf dem Bankkonto. Allein die Grundversion des Multivan mit 84 PS und der Basisausstattung Conceptline bleibt knapp unter der 30 000-Euro-Grenze. Der nächststärkere Diesel mit 102 PS ist gut 2000 Euro teurer. Mit 150-PS-Diesel startet der Multivan bei fast 40 000 Euro, da dieser erst ab der zweithöchsten Ausstattungslinie Trendline zu haben ist. Wer den stärksten Dieselmotor möchte, muss zur noch höher positionierten Comfortline-Ausstattung greifen, was den Preis auf 51 384 Euro treibt. Der Bulli bleibt also, was er schon zuvor war: ebenso vielseitig wie teuer.

© SZ.de/Press-Inform/Marcel Sommer - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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