Verkehr:Köln ist die neue Stauhauptstadt

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Autos stauen sich auf der Autobahn A3 bei Köln (Nordrhein-Westfalen) in Richtung Oberhausen. (Foto: dpa)
  • Einer Studie zufolge hat Köln Stuttgart als Deutschlands Stauhauptstadt abgelöst.
  • Für die Datenerhebung wurden 22 Ballungsräume untersucht.
  • Im Stuttgarter Rathaus verweist man auf die geringe Aussagekraft der Studie.

22 Ballungsräume untersucht

Köln hat Stuttgart als Stadt mit den längsten Staus abgelöst. Das geht aus einer Studie des Verkehrsdatenanbieters Inrix hervor, die den Stuttgarter Nachrichten vorliegt.

Inrix hat dafür 22 Ballungsräume in der Bundesrepublik untersucht. Der Studie zufolge verbrachten Autofahrer in Köln 2014 durchschnittlich 65 Stunden im Stau - neun Stunden mehr als im Vorjahr. Stuttgart, das 2013 noch bei 60 Stunden lag, blieb mit nun 64 Stunden knapp dahinter. Damit habe Köln Stuttgart zum ersten Mal seit Jahren als Stauhauptstadt abgelöst.

Am stärksten wuchs die Verkehrsmenge in Magdeburg (ein Plus von 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr), gefolgt von Karlsruhe (21 Prozent).

Staudauer hat städteübergreifend zugenommen

Eher wenig Zeit verloren Verkehrsteilnehmer mit 20 Stunden in Augsburg in Bayern. In 17 der 22 untersuchten deutschen Ballungsräume hat die Staudauer im vergangenen Jahr zugenommen. Hauptgründe dafür waren der Studie zufolge die starke Wirtschaft, das Bevölkerungswachstum und die wachsende Urbanisierung. Zudem sei Deutschland als Transitland nach wie vor attraktiv.

Durchschnittlich haben Autofahrer im vergangenen Jahr 39 Stunden im Stau verbracht. Das waren vier Stunden mehr als 2013. Im europaweiten Vergleich lag Deutschland den Angaben zufolge damit auf Platz drei hinter Belgien mit 51 und den Niederlanden mit 41 Stunden. Lediglich fünf Stunden seien es in Ungarn.

Kritik an der Datenerhebung

Im Stuttgarter Rathaus verweist man auf die geringe Aussagekraft der Studie; die Stadtspitze bemängelt die Genauigkeit der Daten, berichten die Stuttgarter Nachrichten.

So würde das Navigationssystem Tomtom, mit dem die Zahlen der Studie erhoben worden seien, seine Daten auch auf den Autobahnen rund um Stuttgart sammeln. Diese würden aber nicht zum von der Stadt beeinflussbaren Straßennetz gehören und auf weiten Strecken gar nicht auf der Gemarkung der Landeshauptstadt verlaufen.

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