USA:Tödlicher Unfall im selbstfahrenden Tesla

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  • Ein autonom fahrendes Fahrzeug von Tesla war in einen Unfall verwickelt, bei dem der Fahrer ums Leben kam.
  • Der E-Auto-Konzern schildert den Fall im Firmenblog - eine US-Behörde prüft den Vorfall.
  • Tesla betont, dass die Autopilot-Funktion sich noch in der Betaphase befindet.

Es ist der erste bekannt gewordene Unfall eines selbstfahrenden Autos mit tödlichem Ausgang: Bei einer Fahrt mit einem Tesla-Elektroauto ist ein Mensch gestorben - der Autopilot war eingeschaltet. Das hat die US-Verkehrsaufsichtsbehörde NHTSA bestätigt. Der Fahrer kam bei einer Kollision mit einem Lastwagen in Florida ums Leben. Der Unfall ereignete sich bereits im Mai, wurde aber erst jetzt offiziell bestätigt.

Die NHTSA hat eine vorläufige Prüfung des Vorfalls eingeleitet. Ziel sei es, herauszufinden, ob das technische System planmäßig funktioniert habe (oder zum Beispiel ausgefallen war). Ist der Autopilot eingeschaltet, fährt das Auto selbständig, es lenkt und entscheidet selbst, ob gebremst wird oder nicht.

Sattelzug nicht erkannt

In einem Blogbeitrag spricht Tesla von einem "tragischen Verlust" und beschreibt detailliert, was passiert ist: Das Auto sei auf dem Highway unterwegs gewesen, als ein Sattelzug, der in entgegenkommender Richtung fuhr, abbiegen wollte. Weder der Fahrer noch der Autopilot hätten das Fahrzeug erkennen können, das an den Seiten weiß gewesen sei (der Himmel sei ebenfalls hell erleuchtet gewesen). Eine Ampel gab es laut NHTSA an der Kreuzung nicht. Der Fahrer starb an seinen Unfallverletzungen.

Der Hersteller betonte, dass Tesla-Fahrzeuge bislang schon mehr als 200 Millionen Kilometer auf Autopilot zurückgelegt hätten, ohne dass es zu einem tödlichen Unfall gekommen sei. Im Durchschnitt aller Fahrzeuge komme in den USA ein tödlicher Unfall auf 145 Millionen gefahrene Kilometer, im weltweiten Maßstab auf 95 Millionen Kilometer.

Autopilot ausgeschaltet

Die Autopilot-Funktion ist standardmäßig ausgeschaltet. Tesla-Chef Elon Musk hatte in der Vergangenheit öfter erklärt, dass es sich um eine Betaversion handelt. Die Fahrer werden dazu aufgefordert, das Lenkrad nicht loszulassen. "Der Autopilot wird zunehmend besser, aber er ist nicht perfekt und bedarf eines Fahrers, der aufmerksam ist", heißt es im Blogbeitrag.

Auf Plattformen wie Youtube finden sich hingegen unzählige Videos, in denen Menschen sich dabei filmen, wie sie freihändig über Highways und Landstraßen fahren.

© SZ.de/dpa/hatr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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