Hyundai ix20:Der erste Verfolger

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Huyndai hat es sich nicht schwer gemacht: Man übernahm einfach von der Schwesterfirma Kia das Modell Venga - und verfeinerte es. Die erste Ausfahrt

Günther Fischer

"Eigentlich warten wir immer ab, bis sich eine Technik durchgesetzt hat und ausgereift ist", so Hyundai-Deutschland-Geschäftsführer Werner Frey bei der Präsentation des ix20, "dann übernehmen wir sie gerne. Wir haben dafür auch eigens einen Begriff geprägt: Wir sind die 'first follower'".

Hyundai ix20
:Geruhsamer Gleiter

Huyndai hat es sich nicht schwer gemacht: Man übernahm einfach von der Schwesterfirma Kia das Modell Venga - und verfeinerte es.

Zwar bezog sich Werner Frey mit dieser Aussage auf die kommenden Hybrid- und Elektrofahrzeuge von Hyundai, es kann aber genauso gut für den neuen ix20 gelten: Er ist schlicht die Kopie des erfolgreichen Kia Venga, wenn auch in vielen Bereichen veredelt und verfeinert - und damit der erste Verfolger.

Front und Heck wurden zum Beispiel angepasst: Der ix20 wirkt so mit seinem großen trapezförmigen Kühlergrill um einiges aggressiver und dynamischer als der Venga. Die Trapezform setzt sich an der Heckklappe fort, auch die nach unten gebogenen Rückleuchten kommen beim ix20 besser zur Geltung.

Auch das Cockpit wurde dezent umgestaltet - vom Lenkrad über die Armaturen bis zur Mittelkonsole sind überall geschwungene Flügelformen zu sehen. Und es ist für die Klasse fast hochwertig ausgestattet: Chrom und Klavierlack ist zu finden, aber noch mehr überzeugt die intuitive Bedienung - was auch für das Touchscreen-Navigationssystem gilt.

Zu den größten Vorzügen des ix20 zählt aber sein Platzangebot. Er ist 4,1 Meter lag und 1,6 Meter hoch, der Radstand beträgt 2,6 Meter. Das heißt: Fahrer und Beifahrer reisen angenehm erhöht, das Gestühl ist langstreckentauglich. Auch im Fond haben drei Menschen bequem Platz - selbst dann, wenn einer von ihnen noch einen Kindersitz benötigt.

Die Lehnen der Rücksitze lassen sich nicht nur in der Neigung verstellen, sonder auch getrennt voneinander in Längsrichtung verschieben, um je nach Bedarf mehr Kofferraum oder mehr Kniefreiheit zu schaffen. Wenn man die Rücksitze ganz nach vorn schiebt, beträgt das Kofferraumvolumen 440 Liter. Bei umgeklappten Rücksitzen stehen im Hyundai maximal 1486 Liter zur Verfügung.

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Einziger Wermutstropfen: Die Ladekante ist hoch - und wer die Rücksitzlehnen umlegt, sieht sich mit einer Stufe im Gepäckraum konfrontiert. Ein einlegbarer Zwischenboden schafft zwar Abhilfe - was aber auf Kosten des Stauvolumens geht.

Angetrieben wird der ix20 von zwei Benzinmotoren (1.4 mit 66 kW / 90 PS oder 1.6 mit 92 kW / 125 PS) oder einem Dieselaggregat (1.4 CRDi mit 66 kW / 90 PS). Zeigt sich der Basisbenziner mit 90 PS etwas zäh - vor allem, wenn es ab Tempo 120 noch weiter vorangehen soll, so ist der 1.6er schon ein munterer Geselle. Der stärkere Motor ist zudem mit einem Sechsganggetriebe gekoppelt und lässt sich herrlich schaltfaul fahren - ideal für die Stadt.

Gegen Aufpreis gibt es jeden Motor auch mit Start-Stopp-Automatik, die Modelle tragen dann den Namenszusatz "blue". Das System arbeitet schnell und ohne Rütteln beim Wiederanlassen.

Eines machte die erste Ausfahrt bereits klar: Ein Sportwagen ist der ix20 nicht - egal, welcher Motor unter der Haube steckt. Schon eher ein geruhsamer Gleiter, der noch dazu von einem früh eingreifenden ESP streng unter Kontrolle gehalten wird. Die Fahrwerksabstimmung ist ziemlich straff ausgefallen, die Servolenkung leichtgängig. Präzision und Rückmeldung von der Straße lassen aber zu wünschen übrig. Der Ersteindruck ist dennoch der eines sehr handlichen Autos.

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Zur Serienausstattung des ix20 gehören unter anderem sechs Airbags, ESP, Zentralverriegelung, Gepäckraumabdeckung, ein Radio, elektrische Fensterheber vorn und Servolenkung.

Die zweite Ausstattungslinie Comfort enthält neben der Klimaanlage noch eine Mittelarmlehne, elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel, Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht-Funktion, Einparkhilfe sowie CD-Radio mit USB-Anschluss, Bluetooth-Freisprecheinrichtung und Fernbedienungstasten am Lenkrad.

Das Modell Style ergänzt die Ausrüstung um optischen Zierrat, Klimaautomatik, 16-Zoll-Felgen, Reifendruck-Kontrollsystem und Sitzheizung. Zu den Optionen zählen unter anderem das Touchscreen-Navigationssystem mit 6,5-Zoll-Monitor und Rückfahrkamera (plus 1330 Euro) und das Panorama-Schiebedach (plus 1100 Euro; alles ab Comfort-Ausstattung bestellbar).

Der Basispreis des ix20 (Classic-Ausstattung, 1.4, 90 PS) beträgt 14.690 Euro (Comfort: 17.500 Euro, Style: 20.200 Euro). Der 1.4 in der Blue-Variante kostet als Classic 15.090 Euro (Comfort: 17.900 Euro; Style: 20.600 Euro). Den ix20 1.6 gibt es nur als Comfort (18.600 Euro) und als Style (21.300 Euro. Die blue-Varianten kosten jeweils 400 Euro mehr. Die ix20 als Diesel beginnt als Classic bei 16.490 Euro (Comfort: 19.320 Euro; Style: 22.020 Euro). Auch hier kosten die blue-Varianten jeweils 400 Euro mehr.

Großzügig zeigen sich die Koreaner bei der Garantie - was für ein gewisses Vertrauen ins eigene Produkt spricht. Zwar gibt es statt sieben Jahren wie bei Kia nur fünf Jahre, dafür aber ohne Kilometerbegrenzung und mit Wartungskostenübernahme.

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