Defekte Takata-Airbags:Honda prüft weltweiten Rückruf

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  • Bis zu 13 Millionen Fahrzeuge könnten betroffen sein: Honda will wegen defekter Airbags des Zulieferers Takata in Eigenregie weltweit Autos zurückrufen.
  • Airbag-Hersteller Takata lehnt in den USA die Forderung der Verkehrsaufsicht NHTSA nach einem landesweiten Rückruf ab.

Feuchtwarmes Klima führt zu Airbag-Problemen

Der japanische Autobauer Honda will seinen Rückruf wegen defekter Airbags des Zulieferers Takata global ausweiten. Wie viele Autos in welchen Ländern untersucht werden, prüfe man derzeit, sagte ein Sprecher von Honda in Tokio. Takata stellt weltweit jeden fünften Airbag her. Japanische Medien meldeten, dass bei Honda bis zu 13 Millionen Wagen betroffen sein könnten.

Als möglicher Grund für den Defekt der Airbags gilt feuchtwarmes Klima. Die Airbags könnten platzen - dabei kommt es zu einer Explosion, die Teile der Metallverkleidung sprengen und in den Innenraum des Fahrzeugs schleudern könnte.

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Es gab schon Tote, weil sich Airbags des japanischen Zulieferers Takata plötzlich entfalteten: Nun will die US-Verkehrsaufsicht NHTSA die Rückrufe auf das ganze Land ausweiten. Fünf Autohersteller sind betroffen - darunter ein deutscher.

Honda hatte in der vergangenen Woche bei einer Anhörung vor dem US-Kongress angekündigt, einen bislang auf Regionen mit feuchtwarmem Klima bezogenen Rückruf auf die gesamten USA auszuweiten. Nachdem Honda bereits 2,8 Millionen Autos in diesen Gebieten zurückgerufen hatte, erhöht sich die Zahl der betroffenen Fahrzeuge durch den nun landesweiten Rückruf auf 5,4 Millionen. Takata hingegen lehnt die Forderung der US-Verkehrsaufsicht National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) nach einem landesweiten Rückruf weiterhin ab.

Rückruf-Aktion in Eigenregie

Honda will jedoch nicht warten, bis die genaue Ursache des Problems gefunden ist, und wird nun selbst aktiv. Nach den USA informierte Honda auch die Regierung im Heimatland Japan, den Problemen mit den Airbags nachgehen zu wollen. Auch der Konkurrent Mazda erwäge einen solchen sogenannten "Untersuchungs-Rückruf", wurde der japanische Transportminister Akihiro Ota zitiert.

Anders als bei regulären Rückrufen nach der Feststellung eines konkreten Problems sind Autobauer zu "Untersuchungs-Rückrufen" nicht gesetzlich verpflichtet. Es handele sich bei der Takata-Problematik jedoch um eine wichtige Angelegenheit, sagte Ota. Abzuwarten, bis die Ursache des Problems gefunden sei, würde Zeit kosten, erklärte der Minister.

Auch Toyota, General Motors, Chrysler, Ford und BMW sind betroffen

Honda ist seit mehr als 50 Jahren Kunde bei Takata und am stärksten betroffen. Auch Toyota, die US-Konzerne General Motors, Chrysler und Ford sowie BMW haben bereits Autos wegen der Probleme mit Takata-Airbags zurückgerufen - knapp 17 Millionen Autos waren bereits in Werkstätten. Anwälte gehen von vier Todesopfern in Amerika und einem Unfall mit Todesfolge in Malaysia aus.

© SZ.de/dpa/mike - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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