Die Chancen, die havarierte russische Marssonde Phobos-Grunt doch noch zu retten, schwinden zunehmend. Bislang sind offensichtlich alle Versuche gescheitert, Kontakt mit dem Raumschiff aufzunehmen, das seit seinem Start am Dienstagabend in einer niedrigen Erdumlaufbahn festhängt.
Bleiben die Bemühungen weiter erfolglos, stürzt die 13,5 Tonnen schwere Sonde Ende November wohl auf die Erde. Offiziell hüllt sich die russische Weltraumbehörde Roskosmos in Schweigen, die Nachrichtenagentur Interfax zitiert allerdings einen Vertreter der Raumfahrtindustrie mit den Worten: "Die Wahrscheinlichkeit, die Sonde zu retten, ist sehr, sehr gering."
Zwei Nächte in Folge hätten Ingenieure vergeblich versucht, Daten von Phobos-Grunt zu empfangen. Auch die Europäische Raumfahrtagentur Esa, die ihre Empfangsstationen auf die Sonde ausgerichtet habe, sei erfolglos gewesen. Ebenso scheiterten Bemühungen, den Bordcomputer vom Boden aus neu zu starten.
Die Zeit drängt: Kontinuierlich verliert die Sonde an Höhe. Berechnungen amerikanischer Militärexperten zufolge könnte sie um den 26. November herum unkontrolliert zur Erde stürzen.
Problematisch dabei dürften die mehr als zehn Tonnen Treibstoff an Bord sein, darunter das giftige Hydrazin. Gefrieren die Flüssigkeiten in den Tanks, könnten sie den Eintritt in die Atmosphäre überstehen.