Bisweilen liefern offensichtlich unsinnige Fragen interessante Antworten. Ein Beispiel präsentieren Forscher um Ken Caldeira von der Carnegie Institution im kalifornischen Palo Alto.
Sie fragen sich, was mit dem Klima passierte, wenn ab morgen keine neuen Kraftwerke für Kohle oder Gas sowie keine neuen Autos, Schiffe oder Flugzeuge gebaut würden - also keine Maschinen mehr, die fossile Brennstoffe verbrennen und das Treibhausgas Kohlendioxid ausstoßen (Science, Bd.329, S.1330, 2010).
Das Ergebnis: Wenn diese Infrastruktur zu Ende benutzt, aber nicht ersetzt würde, ließe sich der Klimawandel beherrschen.
Die Temperaturen würden um 1,3 Grad Celsius über vorindustrielle Werte steigen, die CO2-Werte sich bei 430ppm (Teilchen pro Million Luftteilchen) stabilisieren.
Die internationale Politik versucht seit der Konferenz von Kopenhagen, die Erwärmung auf zwei Grad zu begrenzen und strebt dazu einen CO2-Spiegel von 450 ppm an.
Caldeiras Antwort bedeutet also: Die Menschheit wird das Ziel nicht schon wegen der Infrastruktur verfehlen, die bereits existiert. Umgekehrt müsste sie aber viel Aufwand bei jeder neuen Maschine treiben, damit es so bleibt.