Internationale Raumstation:"Dragon"-Start zur ISS in letzter Minute abgebrochen

Lesezeit: 1 min

Das Transportschiff Dragon am 5. Januar. (Foto: AFP)
  • Die Nasa hat den Start eines Versorgungsfrachters für die Internationale Raumstation ISS in letzter Sekunde abgebrochen.
  • Offenbar hatte es technische Probleme mit der Trägerrakete gegeben.
  • Ende Oktober 2014 war ein anderer unbemannter Versorgungsfrachter beim Start zur ISS explodiert.

Abbruch des Countdowns während der Liveübertragung

Gut zwei Monate nach der Explosion des Versorgungsfrachters Cygnus ist der Start eines anderen Transportschiffes zur Internationalen Raumstation ISS nur Sekunden vor Zündung der Triebwerke abgebrochen worden. Die von dem privaten Unternehmen SpaceX betriebene Dragon blieb am frühen Dienstagmorgen (Ortszeit) auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral stehen.

Mitten in der Live-Übertragung der US-Raumfahrtbehörde Nasa sagte Kommentator George Diller am Dienstag, der Countdown werde abgebrochen. Für den Tag solle es keinen weiteren Startversuch geben, teilte die Nasa per Twitter mit.

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Ganz unerwartet kam der Abbruch nicht. Der Start hatte zuvor schon um etwa zwei Wochen verschoben werden müssen, weil nach einem Raketentest Probleme aufgetaucht waren. Zudem war das Wetter nicht ideal.

Probleme mit der Trägerrakete

Offenbar hatte es Probleme an der zweiten Stufe der Trägerrakete Falcon 9 gegeben. Diese liegt direkt hinter der ersten Stufe der Rakete, die sich im Flug lösen und gezielt zur Erde zurückkehren sollte. Als nächster Termin komme frühestens der kommende Freitag um 11.09 Uhr MEZ in Frage, hieß es.

Hauptsächlich sollte der Dragon-Raumtransporter auf seiner fünften Reise ins All Material und Lebensmittel zur Internationalen Raumstation bringen. Die Dragon hat bereits vier Versorgungsflüge zur ISS hinter sich. An Bord der ISS befinden sich sechs Raumfahrer.

SpaceX wollte bei dem ursprünglich geplanten Start am Dienstag zum ersten Mal eine Stufe der Trägerrakete auf einer Plattform im Atlantik landen lassen. Normalerweise landen die hunderte Millionen Dollar teuren Trägerraketen nach dem Start zerborsten in mehrere Teile im Meer. Ziel von SpaceX ist, es, einen Teil der Trägerrakete wiederverwerten zu können. Später sollen einmal vollständige Trägerraketen auf Landebahnen auf der Erde zurückkehren.

Private Unternehmen im Auftrag der Nasa unterwegs

Ende Oktober war ein anderer unbemannter Versorgungsfrachter, der von dem Unternehmen Orbital Sciences entwickelt wurde, beim Start zur ISS explodiert. Auch er sollte Lebensmittel, Vorräte und wissenschaftliches Material zur Internationalen Raumstation ISS bringen.

Private Unternehmen führen seit mehreren Jahren im Auftrag der Nasa Versorgungsflüge zur ISS aus, während die Astronauten mit russischen Sojus-Kapseln ins All gebracht werden. Die US-Raumfahrtbehörde stellte ihr eigenes Shuttle-Programm im Sommer 2011 nach drei Jahrzehnten vor allem aus Kostengründen ein, will aber wieder einsteigen - nicht zuletzt, um die derzeitige Abhängigkeit von Russland in der bemannten Raumfahrt zu beenden.

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