Auf dem Galápagos-Archipel ist erstmals seit 30 Jahren der "Wolf" ausgebrochen. Der 1707 Meter hohe Vulkan auf der Insel Isabela hat am frühen Montag Lava gespuckt, wie ein Vertreter des Nationalparks Galápagos mitteilte. Die Parkverwaltung war von der Besatzung eines Touristenboots gewarnt worden, dass Vulkan Asche und Lava speie. Mitarbeiter des Parks machten sich anschließend von einem Flugzeug aus ein Bild von der Lage. Die Lavaströme ergießen sich demnach bislang auf der Südostseite. Auf Fotos war zudem eine mehr als zehn Kilometer hohe Rauchsäule und Feuer über dem Krater zu sehen. Gefahren für Einwohner oder Touristen bestehen nach Angaben der Behörden nicht.
Seltene Leguane leben am Vulkanhang
Auf dem Nordwesthang des Vulkans leben die letzten auch als rosa Landleguane (Conolophus marthae) bekannten Drusenköpfe, eine Schuppenechsenart. Sie wurden 1986 entdeckt. Untersuchungen des Erbguts ergaben, dass es sich bei den Leguanen um eine eigene Spezies handelt. Auch gelbe Leguane und Riesenschildkröten (Chelonoidis becky) leben auf dem nördlichen Vulkanhang. Für diese Leguan-Kolonien stellen die Lavaströme bislang keine akute Gefahr dar, wie die Nationalpark-Verwaltung im Kurznachrichtendienst Twitter erklärte.
Die Galápagos-Inseln
Das im 16. Jahrhundert entdeckte Archipel im pazifischen Ozean, das 1835 von dem britischen Naturforscher Charles Darwin besucht wurde, gehört zu Ecuador. Hauptinsel ist San Cristóbal. Der Vulkan, die größte Anhöhe der Galápagos-Inseln, war zuletzt 1982 ausgebrochen. Die touristischen Ausflüge auf der Insel Isabela können vorerst weiter angeboten werden. Die nächste Ortschaft Puerto Villamil mit ihren 2200 Einwohnern liegt 115 Kilometer südlich des Kraters. Die Galápagos-Inseln, die etwa 1000 Kilometer vor der Küste Ecuadors liegen, wurden 1978 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. Viele Tier- und Pflanzenarten kommen weltweit nur dort vor.