Alkohol:Stress lässt Schüler saufen

Jeder zweite 15-Jährige in Deutschland trinkt sich regelmäßig einen Rausch an. Ein wichtiger Risikofaktor ist offenbar der Schulstress.

Jeder zweite 15-Jährige in Deutschland trinkt sich regelmäßig einen Rausch an. Das geht aus einer Studie der DAK und der Leuphana Universität Lüneburg hervor. Jeder zehnte Zwölfjährige gab in der Umfrage an, wöchentlich Alkohol zu trinken.

Mehr als die Hälfte der befragten Jungen und Mädchen haben bis zum 13. Lebensjahr bereits Alkohol getrunken. (Foto: dapd)

Für die Studie waren 4116 Schüler zwischen zehn und 18 Jahren aus 17 Schulen in sieben Bundesländern befragt worden. Mehr als die Hälfte der Jungen und Mädchen haben laut Studie bis zum 13. Lebensjahr bereits Alkohol getrunken. "Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass Alkohol schon bei vielen jungen Schülern zum Alltag gehört", sagte Cornelius Erbe von der DAK.

Auffällig sei der hohe Alkoholkonsum an Gymnasien. Nach den Ergebnissen der Studie trinkt jeder dritte Gymnasiast regelmäßig Alkohol, an Haupt- und Realschulen ist es jeder vierte Schüler. Erschreckend sind laut DAK auch die Ergebnisse zum sogenannten Rauschtrinken. Dabei trinken die Schüler mindestens fünf Gläser Alkohol hintereinander. 43 Prozent der Befragten gaben an, dies mindestens einmal im Monat zu tun. Ein Drittel dieser Schüler stürzt sogar dreimal oder öfter im Monat ab.

"Ein Risikofaktor dafür ist offenbar der erlebte Schulstress", sagte die Projektmanagerin der Leuphana Universität, Silke Rupprecht. Jungen und Mädchen, die unzufrieden mit der eigenen schulischen Leistung sind, griffen deutlich öfter zum Alkohol.

Laut Gesetz dürfen Jugendliche unter 16 Jahren gar keinen Alkohol trinken. Bei den anderen Schulformen bestehe dieser Zusammenhang nicht. Die Leuphana Universität hatte die Umfrage im Auftrag der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK) durchgeführt.

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