Teurer Vergleich
Die Commerzbank zahlt in einem Vergleich mit US-Behörden 1,45 Milliarden Dollar, hieß es von der New Yorker Finanzaufsicht. Damit ist das Insitut einem Gerichtsverfahren entgangen. Die Bank wollte den Fall nicht kommentieren.
In einem ähnlichen Fall musste Frankreichs Großbank BNP Paribas knapp neun Milliarden Dollar an die USA zahlen - relativ gesehen kam die Commerzbank also glimpflich davon.
Verstöße gegen Iran-Sanktionen
Die USA werfen der Commerzbank und vielen anderen Instituten vor, gegen Wirtschafts-Sanktionen gegen den Iran verstoßen zu haben. Im Fall der Commerzbank wollte der zuständige US-Staatsanwalt Insidern zufolge auch den Vorwurf eines zu laxen Umgangs mit Geldwäsche-Regeln verhandeln. Dabei ging es um einen Bilanzskandal des japanischen Olympus-Konzerns. 2011 hatte das Unternehmen eingeräumt, mehr als zehn Jahre lang die Bücher frisiert zu haben, um massive Verluste mit Finanzanlagen zu verbergen. Die Commerzbank soll dabei Transaktionen im Wert von Hunderten Millionen Dollar abgewickelt haben, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht.
Hohe Summen für juristische Streitigkeiten zurückgelegt
Die Commerzbank ist die zweitgrößte Bank Deutschlands. Während der Finanzkrise 2008 musste sie vom Staat unterstützt werden, später wurde sie teilverstaatlicht. Die Bank hat ihre Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten im vergangenen Jahr um knapp 500 Millionen Euro auf etwa 1,4 Milliarden Euro angehoben. Finanzchef Stephan Engels hat bereits im Februar gewarnt, dass es darüber hinausgehende Belastungen geben könnte, wenn die Bank einen Vergleich mit den US-Behörden schließt. Diese kann das Geldhaus rückwirkend in seine Zahlen für 2014 einfließen lassen. Im Februar hatte das Institut seinen Überschuss noch auf 602 Millionen Euro beziffert.