Verdacht auf unerlaubte Absprachen:Razzia bei Media Markt

Unter Verdacht: Media Markt (Foto: Martin Gerten/dpa)

Sie sollen den Verkauf von Elektronikprodukten im Internet behindert haben: Die EU-Kommission hat Elektronikkonzerne und Händler durchsucht. Die Firmen könnten die Preise für Kunden in die Höhe getrieben haben.

Mehrere große Elektronikkonzerne stehen im Verdacht, unerlaubte Absprachen getroffen zu haben. Die betroffenen Firmen, darunter Samsung, Philips und die deutsche Handelskette Media Markt, sollen den Internetverkauf von Elektronikprodukten behindert und so möglicherweise höhere Preise für Verbraucher erreicht haben. Das teilte die EU-Kommission mit, die in dem Fall ermittelt.

Die Unternehmen erklärten, sie kooperierten in vollem Umfang mit den Ermittlern, machten aber keine weiteren Angaben. EU-Ermittler hatten am Dienstag Geschäftsräume von Elektronikunternehmen in mehreren Ländern durchsucht.

Um was genau es dabei geht, ist nach wie vor unklar. Die betroffenen Unternehmen seien in der Herstellung, im Vertrieb und im Verkauf von Elektronikprodukten und kleinen Haushaltsgeräten tätig, teilte die Kommission mit. Bei Media Markt hieß es lediglich, dass Vertreter der Kommission "im Zuge eines Nachprüfungsauftrags" gekommen wären.

Falls die Wettbewerbshüter ihre Vorwürfe erhärten und förmliche Kartell-Verfahren gegen die Konzerne eröffnen, drohen hohe Bußgelder von bis zu zehn Prozent eines Jahresumsatzes. Üblicherweise wird dieser Rahmen aber nicht ausgeschöpft.

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