- Zum ersten Mal seit 64 Jahren hat Deutschland Schulden abgebaut.
- Die Verbindlichkeiten nahmen um mehr als 30 Milliarden Euro oder 1,5 Prozent ab.
Schuldenberg schrumpft - auf mehr als zwei Billionen Euro
Die Staatsschulden Deutschlands sind zum ersten mal seit 1950 gesunken. Die Verbindlichkeiten von Bund, Ländern, Kommunen und gesetzlicher Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte nahmen um 30,3 Milliarden Euro oder 1,5 Prozent ab, zeigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes. Insgesamt ist der Staat bei privaten Gläubigern und Banken aus dem In- und Ausland noch mit knapp 2,04 Billionen Euro verschuldet.
Kommunen konnten kaum Schulden abbauen
"Der Rückgang des Schuldenstandes fand auf allen Ebenen des öffentlichen Gesamthaushaltes statt", sagten die Statistiker. Die Verbindlichkeiten der Sozialversicherung sanken am stärksten um 5,2 Prozent auf 631 Millionen Euro. Bei den Ländern gab es ein Minus von 3,1 Prozent auf 624,9 Milliarden Euro, beim Bund von 0,8 Prozent auf 1277,3 Milliarden Euro. Der Rückgang bei den Kommunen fiel mit 59 Millionen Euro auf 135,1 Milliarden Euro marginal aus.
Bund und Länder profitierten davon, dass toxische Wertpapiere und Kredite der verstaatlichten Immobilienbank Hypo Real Estate und der WestLB in Bad Banks ausgelagert wurden. Ein Teil davon wurde an Finanzinvestoren verkauft. Die werden im Vergleich zu den Jahren der Finanzkrise wieder mutiger und investieren in die verbrieften Immobilienkredite, die damals die Krise auslösten. Durch die neuen Verkäufe des Bundes schrumpften Bilanzsumme und Schuldenstand.
