Zahlen für das Winterquartal:Kaeser spürt Aufwind bei Siemens

Die Quartalszahlen bringen Siemens-Chef Joe Kaeser zum Grinsen (Foto: dpa)

In Zeiten massiven Arbeitsplatzabbaus steigert Siemens unter Chef Joe Kaeser den Gewinn im Weihnachtsquartal. Auf der Hauptversammlung an diesem Dienstag wird es aber vor allem um eine andere Führungsperson gehen.

Während Siemens-Chef Joe Kaeser mehr als 10 000 Stellen streicht, verdient sein Konzern Milliarden - obwohl die Umsätze sinken. Unter dem Konzernchef, der seit August vergangenen Jahres amtiert, ist der Gewinn nach Steuern im Weihnachtsquartal um ein Fünftel gestiegen, teilte Siemens am Dienstag mit. Die Einnahmen lagen mit etwa 17,3 Milliarden Euro knapp unter dem Vorjahresergebnis.

Trotz eines Auftragsschubs im Weihnachtsquartal rechnet Kaeser für das laufende Geschäftsjahr unverändert mit stagnierenden Einnahmen. Besonders im Geschäft mit Fabrikausrüstung sei kein rechter Aufschwung in Sicht. Allerdings laufe die Energietechnik weiterhin gut, zwei Großaufträge für Windparks stärkten den Auftragsbestand von Siemens.

Im lange ertragsschwachen Sektor Infrastruktur & Städte meldet Kaeser wieder Erfolge: Der Gewinn mit Zügen, Stromnetzen und Gebäudetechnik hat sich seinen Angaben zufolge zuletzt mehr als verdoppelt. Dort verbuchte Siemens auch zuletzt einen milliardenschweren Einzelauftrag. Saudi-Arabien bestellte U-Bahnen für 1,6 Milliarden Euro bei den Münchnern.

Auf der Hauptversammlung an diesem Dienstag dürfte aber weniger über Zahlen gestritten werden als um die Nachfolge von Aufsichtsratschef Gerhard Cromme. Mehrere Investoren haben ihn vor dem Aktionärstreffen aufgefordert, den Wechsel an der Spitze des Kontrollgremiums vorzubereiten. Der Manager, der im Februar 71 Jahre alt wird, war erst auf der vergangenen Hauptversammlung für fünf Jahre wiedergewählt worden, seine Amtszeit läuft noch bis 2018.

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