Die Tarifverhandlungen für Kita-Erzieher und Sozialarbeiter sind gescheitert, doch die Streiks werden nächste Woche enden - zumindest vorerst. Beide Seiten einigten sich am frühen Donnerstagmorgen auf eine Schlichtung, wie die Verhandlungsführer der Arbeitgeber und der Gewerkschaften, Thomas Böhle und Frank Bsirske, in Berlin sagten. Ab Sonntag gelte die Friedenspflicht.
Die Verhandlungen seien ergebnislos zu Ende gegangen, weil die Arbeitgeber nicht zu einer überfälligen Aufwertung des Berufsfeldes bereit gewesen seien, sagte Verdi-Chef Bsirske. Andreas Gehrke, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) erklärte, das Angebot der Arbeitgeber hätte nicht zu der geforderten "kräftigen Aufwertung" und "einer deutlich besseren Bezahlung" von Erziehern und Sozialarbeitern geführt. Der Präsident des kommunalen Arbeitgeberverbands VKA, Böhle, entgegnete, die Arbeitgeber hätten "in allen Berufsfeldern Verbesserungen unterschiedlicher Art angeboten", die Forderungen der Gewerkschaften seien aber "einfach zu hoch" gewesen.
Am Donnerstag wollen 330 Streikdelegierte von Verdi in Frankfurt am Main den Verhandlungsstand bewerten. Die Gewerkschaften verlangen für alle etwa 240 000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst mehr Gehalt - im Schnitt unterm Strich zehn Prozent.