Neun Millionen. Das ist die Zahl, mit der niemand gerechnet hatte und die den Börsen-Neuling Twitter am Mittwochabend nach der Vorstellung seines ersten Quartalsberichts in Erklärungsnot brachte. Nur neun Millionen aktive Nutzer konnte der Kurznachrichtendienst in den vergangenen drei Monaten hinzugewinnen. Zu wenig, wie die Wall Street befand. Der nachbörsliche Wert der Aktie von Twitter stürzte in den Minuten nach Bekanntgabe der Zahlen um 13 Prozent ab.
Dabei hatte auf den ersten Blick alles ganz gut ausgesehen. Twitter weist in seinem Bericht Einnahmen in Höhe von 242,7 Millionen Dollar (179,5 Millionen Euro) und damit ein Plus von 116 Prozent aus. 220 Millionen davon stammen aus dem Anzeigengeschäft. Der Gewinn pro Aktie liegt bei zwei Dollar-Cent - und damit deutlich über dem erwarteten Verlust von zwei Cent. Hinzu kommt: Das Unternehmen macht inzwischen 75 Prozent seiner Werbeinnahmen auf Mobilgeräten, also Handys und Tablets. Das alles klingt nach einer robusten Finanzlage - und doch, die Börsianer konnte das nicht überzeugen.
241 Millionen monatlich aktive Nutzer hatte Twitter zuletzt. Das sind zwar neun Millionen oder 3,8 Prozent mehr als noch im vergangenen Quartal. Verglichen mit anderen populären Online-Diensten wie Facebook oder Whatsapp ist der Zuwachs aber eher gering. Selbst gemessen an Twitters eigenen Zuwachsraten fällt das Wachstum gering aus. Binnen Jahresfrist hatte der 140-Zeichen-Dienst einen Zuwachs von 30 Prozent verzeichnen können.
Twitter war Anfang November des vergangenen Jahres an die Börse gegangen und hatte eine spektakulären Start hingelegt. Der Ausgabepreis der Aktie lag bei 26 Dollar (19,2 Euro), zuletzt war der Wert bis auf über 70 Dollar (51,7 Euro) gestiegen.