Nach Jahren mit Milliardenverlusten:Thyssen-Krupp schreibt erstmals wieder Gewinn

Ein Ende der Milliardenverluste? Der schwer angeschlagene Industriekonzern Thyssen-Krupp macht nach mehreren Jahren wieder Gewinn. Die Krise ist aber noch nicht ausgestanden.

Erstmals seit zwei Jahren hat der Industriekonzern ThyssenKrupp wieder ein Quartal mit schwarzen Zahlen abgeschlossen. Im zweiten Viertel des laufenden Geschäftsjahres 2013/2014 erwirtschaftete das Unternehmen einen Gewinn von 269 Millionen Euro, wie ThyssenKrupp in Essen mitteilte.

Im Vorjahreszeitraum hatte das Minus noch 129 Millionen Euro betragen. Analysten hatten mit einem Gewinn von 88,5 Millionen Euro gerechnet. Im ersten Quartal des laufenden Jahres hatte der Konzern noch ein Minus von 69 Millionen Euro erzielt.

Ob der Konzern nach drei Jahren mit Milliardenverlusten auch im Gesamtjahr wieder schwarze Zahlen schreiben kann, ist jedoch weiter offen. Erwartet werde eine "deutliche Verbesserung in Richtung eines wieder ausgeglichenen Jahresergebnisses", hieß es lediglich.

Hauptversammlung von Thyssen-Krupp
:Hiesinger trifft der Zorn der Aktionäre

Er kam als Aufräumer, nun fällt das Wort "Versager" im Zusammenhang mit Heinrich Hiesinger und der Konzernspitze. Die Aktionäre auf der Hauptversammlung von Thyssen-Krupp sind wütend - auch über die Personalie René Obermann. Nur ein mächtiger Investor ist auffallend still.

Von Kirsten Bialdiga, Bochum

Das Gesamtjahr 2012/2013 hatte der Konzern mit einem Fehlbetrag von 1,5 Milliarden Euro abgeschlossen. Grund waren vor allem die Fehlinvestitionen in neue Stahlwerke in Brasilien und den USA.

"Wir haben erstmals seit sieben Quartalen wieder ein positives Nettoergebnis geschafft", sagte Vorstandschef Heinrich Hiesinger laut Mitteilung. Die positive Entwicklung sei unter anderem auf Effizienzsteigerungen sowie auf ein starkes Wachstum im Industriegütergeschäft zurückzuführen.

Weiter rote Zahlen schrieb das Stahlgeschäft des Konzerns in Übersee. Dort seien jedoch Verbesserungen unter anderem durch eine höhere Auslastung sowie durch Kostensenkungen und positive Effekte aus Währungen und Marktpreisen erzielt worden, hieß es. In seinem europäischen Stahlgeschäft klagt der Konzern dagegen weiter über einen anhaltenden Preisdruck.

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters/mahu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: